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Batı Trakya

Vielfalt hat ein Gesicht in Europa

03.06.2008
(FUEV Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen). Minderheiten haben das Grundrecht auf Medien und die Versorgung von Informationen in ihrer eigenen Sprache. Dies und ein weit reichendes Strategisches Programm, das die FUEV als Sprachrohr für Minderheiten in Europa sichtbarer machen und die Durchsetzungsfähigkeit der FUEV als politische Organisation in Europa sichern soll, wurde auf der 53. Jahreshauptversammlung der FUEV am Wochenende im ungarischen Pécs/Fünfkirchen verabschiedet. Es schreibt den Anspruch der FUEV, die Interessen der europäischen Minderheiten bei den internationalen Organisationen zu vertreten fest. Es beinhaltet u.a. Europäische Sprachenpolitik und Sprachförderung, eine enge Zusammenarbeit mit der Jugendorganisation der Europäischen Minderheiten, der Jugend Europäischer Volksgruppen auf europäischer Ebene.

Der Dialog mit den Politikern der regionalen, nationalen und europäischen Ebene, so der Präsident der FUEV, Hans Heinrich Hansen, habe feste Formen angenommen, die FUEV sei als wichtiger Dialogpartner in Minderheitenfragen anerkannt. Die Gründung des Dialogforums am Europäischen Parlament gebe der FUEV die Möglichkeit, die wichtigsten Kontaktflächen auf europäischer Ebene zu nutzen. Gleichzeitig sei das eine hohe Anerkennung der Arbeit der FUEV als Sprachrohr der europäischen Minderheiten.

Für das Dialogforum wurden zum Kongress neben dem FUEV-Präsidenten, der automatisch Mitglied ist, sieben Mitglieder gewählt. Es stellten sich neun Kandidaten zur Wahl. Gewählt wurden Bernhard Ziesch, Geschäftsführer der Domowina - der Dachorganisation der Sorben in der Lausitz, Dr. Koloman Brenner, Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten in der FUEV, Dieter Paul Küssner, Vorsitzender des SSF, von der dänischen Minderheit in Deutschland, Dr. Jacob Van der Bij, Vorsitzenden der Westfriesischen Partei FNP, Aleksander Studen-Kirchner, von der Jugend Europäischer Volksgruppen, Nicolae Sdrula, von den Aromunen in Rumänien und Halit Habip Oglu, Vorsitzender des ABTTF, der Westhrakien-Türken in Griechenland.

Im Dialogforum werden aktuelle Herausforderungen, Probleme und langfristige Strategien für die autochthonen, nationalen Minderheiten in Europa diskutiert und der Kontakt zwischen Politik und den europäischen Minderheiten wird dadurch in einen institutionellen Rahmen gebracht. Damit sind wir unserem Ziel, als gleichwertiger Partner von der Politik auch auf europäischer Ebene anerkannt zu werden, einen grossen Schritt näher gekommen," so Hans Heinrich Hansen.

Hans Heinrich Hansen betonte, dass die Gründung des Dialogforums nicht ohne die aktive Unterstützung von Csaba Tabajdi und Michel Ebner als Vorsitzendem und Co-Präsidenten der Intergruppe für traditionelle nationale Minderheiten beim Europäischen Parlament zustande gekommen wäre. Csaba Tabajdi hatte in einem Grusswort auf der Jahreshauptversammlung der FUEV in Pécs/Fünfkirchen noch einmal die Bedeutung der Minderheiten in der Europäischen Politik hervorgehoben und erklärt, das Demokratieverständnis einer Gesellschaft lasse sich nicht zuletzt über ihre Haltung zu ihren Minderheiten definieren.

Darüber hinaus sei es der FUEV gelungen, im Hauptausschuss für Menschenrechte am Europarat, dem so genannten DH-MIN-Ausschuss einen ad-hoc-Beobachterposten zu erhalten. Judit Solymosi, die Vorsitzende des Ausschusses, war ebenfalls zur Jahreshauptversammlung der FUEV nach Pécs/Fünfkirchen gekommen.

Europa ist mit dem Kongress der FUEV in Fünfkirchen ein Stück weit handhabbarer geworden", so das Fazit des Präsidenten der FUEV, Hans Heinrich Hansen. ?Die FUEV wurde wieder ein Stück mehr als Dialogpartner von der Politik akzeptiert, und darüber hinaus hat der Kongress unseren Zusammenhalt gestärkt. Es ist einfach schön zu sehen, wie die viel beschworene Vielfalt von Europa bei uns, der FUEV, ein Gesicht bekommt. Man muss nur die Gesichter der Menschen sehen, die so verschieden sind wie die Regionen Europas - dann weiss man, dass es sich lohnt, für sie und ihre Rechte auf Vielfalt und Verschiedenartigkeit mit all unseren Kräften einzutreten."

Nachdem sich die FUEV auf ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung in Pécs/Fünfkirchen mit dem Thema Medien beschäftigt hat, ist das Hauptthema der 54. Jahreshauptversammlung das Recht auf politische Vertretung und politische Partizipation.

Die nächste Jahreshauptversammlung der FUEV findet im März 2009 in Brüssel statt.

Die FUEV feiert 2009 ihr 60jähriges Bestehen.