ABTTF
DE
ABONNIEREN SIE UNSEREN NEWSLETTER Bülten İcon
Batı Trakya

Reaktionen auf die Erklärung des CSU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder nehmen zu

21.04.2012
Vorsitzender der ABTTF Habipoglu: Deutschland ist die Heimat aller der hier lebenden Menschen, somit ist der Islam ein Teil dieses Landes – jeder muss diese Tatsache akzeptieren

Die Islam-Konferenz, die der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble 2006 ins Leben rief, fand zum 3. Mal unter dem Vorsitz von Innenminister Hans-Peter Friedrich in Berlin-Kreuzberg statt, wo zumeist Türken leben.

Die Aussage Volker Kauders “der Islam ist nicht Teil Deutschlands” überschattete die Konferenz

Die Aussage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder “der Islam ist nicht ein Teil Deutsch-lands” einen Tag vor der Konferenz überschattete die 3. Deutsche Islam-Konferenz. Volker Kauder wiederholte den in der Vergangenheit von Innenminister Hans-Peter Friedrich geäußerten Satz “Der Islam ist nicht ein Teil von Deutschland” und fügte hinzu, dass “Der Islam nicht Teil unserer Tradition und Identität in Deutschland ist und somit nicht zu Deutschland gehört.” In der “Passauer Neuen Presse” sagte Kauder: “Muslime gehören aber sehr wohl zu Deutschland und genießen selbstverständlich als Staatsbürger die vollen Rechte.”


Habipoglu: Deutschland ist die Heimat aller hier lebenden Menschen, somit ist der Islam auch ein Teil von Deutschland

Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habipoglu: “In Deutschland lebende Muslime, die aus Griechenland, Türkei, Bosnien-Herzegowina und anderen Ländern, in denen Muslime leben, emigriert sind, sind ein wichtiger Teil der muslimischen Gesell-schaft. Die meisten von ihnen leben in dritter Generation in Deutschland und sehen Deutschland als ihre Heimat, und haben deshalb ihre Staatsbürgerschaft aufgegeben und haben die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Diese Menschen, die Deutschland als ihre Heimat sehen, sind Muslime. Deshalb ist der Islam ein Teil Deutschlands. Tatsachen können nicht verleugnet werden. Die Bundesregierung muss alle seine Bürger gleich behandeln, unabhängig ihrer Religion. Aus diesem Grund ist die Aussage Volker Kauders sehr unglücklich gewählt. Diese Aussage Kauders schadet der Integration und nützt dem Extremen. Diese Aussage hat den Islam zu einem politischen Element gemacht und hat extremistischen Politikern, die den Islam ausschließen in die Hände gespielt. Ich wünsche mir, dass Kauder und alle, die wie Kauder denken, die Realitäten in Deutschland sehen und ohne irgendeinen Unterschied zu machen, und wie in der Verfassung festgelegt, alle gleich behandeln und sich aller im Lande lebenden Menschen einheitlich annehmen.
An diesem Punkt die Debatte zu beenden und eine versöhnliche Erklärung abzugeben, ist nun die Obliegenheit des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Er hatte versprochen, die Linie des ehem. Bundespräsidenten Christian Wulff fortzusetzen, und sollte jetzt eine versöhnliche Haltung zeigen, die alle Bürger des Landes einbezieht."