Das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat am 17. November 2025 anlässlich des Internationalen Tages der Toleranz den Bericht 2024 über Hassverbrechen veröffentlicht. 46 der 57 OSZE-Teilnehmerstaaten stellten offizielle Daten für den Bericht zur Verfügung, der Informationen und Statistiken zu Hassverbrechen in den Ländern in der OSZE-Region enthält.
Der OSZE-Bericht enthält Informationen zu insgesamt 12.714 Hassdelikten in 47 Teilnehmerstaaten, die von 125 zivilgesellschaftlichen Organisationen, dem Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) und den OSZE-Missionen gemeldet wurden.
Im Abschnitt des Berichts zu Griechenland heißt es, dass laut den zur Verfügung gestellten offiziellen Daten im Jahr 2024 insgesamt 154 Hassverbrechen durch die griechische Polizei wurden, von denen 111 von der Staatsanwaltschaft verfolgt und es 23 strafrechtliche Verurteilungen gab.
Das OSZE/ODIHR wies darauf hin, dass es dringend notwendig ist, systematische und langfristige Schulungsprogramme für Polizei und Staatsanwaltschaft in der OSZE-Region, einschließlich der betroffenen Gruppen, zu entwickeln, um Hassverbrechen wirksam zu bekämpfen und den Opfern einen angemessenen Zugang zur Justiz zu gewährleisten.
Maria Telalian, OSZE/ODIHR-Direktorin, betonte, dass Hassverbrechen nicht nur für die einzelnen Opfer, sondern auch für ganze Gemeinschaften verheerende Folgen haben. Sie sagte, dass Schulungen im Kampf gegen Hassverbrechen von zentraler Bedeutung sind, und fügte hinzu, dass jeder Polizeibeamte, Staatsanwalt und Richter die notwendigen Werkzeuge und Fähigkeiten benötigt, um Hassverbrechen zu erkennen, Opfer zu schützen und Täter vor Gericht zu bringen.
In der Vorbereitungsphase des OSZE-Berichts hatte die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) einen schriftlichen Beitrag eingereicht und über die durch Hass motivierten Übergriffe und Hassreden gegen die türkische Volksgruppe in West-Thrakien, Griechenland berichtet.
In ihrem schriftlichen Beitrag hatte die ABTTF zum Ausdruck gebracht, dass die Partei für Freundschaft, Gleichheit und Frieden (DEB-Partei), die bei der Europawahl in Griechenland am 9. Juni 2024 in den Präfekturen Rodopi und Xanthi die meisten Stimmen erhalten hatte und somit klarer Wahlsieger geworden war, sowohl in der Politik als auch in den Medien Stigmatisierung und Hassreden ausgesetzt worden war. Die ABTTF hatte auch berichtet, dass ein kleiner Junge, der der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien angehört, in der Stadt Komotini von einer rassistischen Gruppe angegriffen worden war.
Der entsprechende Abschnitt des OSZE-Berichts 2024 über Hassverbrechen in Bezug auf Griechenland ist unter folgendem Link erreichbar:
https://hatecrime.osce.org/greece?year=2024