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Batı Trakya

Spannungen zwischen unserem Land und unserem Mutterland machten den Vertrag von Lausanne erneut zum zentralen Thema

03.06.2022

ABTTF Präsident: „Unser Land beharrt darauf, das Völkerrecht und die internationalen Verträge, denen es beigetreten ist, nicht vollständig umzusetzen, wenn es um die türkische Gemeinschaft geht.“

Die Debatte zwischen unserem Land Griechenland und unserem Mutterland Türkei über die Dodekanes-Inseln in den letzten Tagen hat den Friedensvertrag von Lausanne von 1923 und die türkische Gemeinschaft in unserem Land erneut zum zentralen Thema gemacht. Unser Land hält nicht vollständig die Bestimmungen des Lausanner Vertrags ein, indem es seit Jahren die Rechte der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien, deren Status durch diesen Vertag festgelegt wurde, nicht vollständig respektiert. Es verletzt die Rechte der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien sowie die der türkischen Gemeinschaft auf den Dodekanes-Inseln und leugnet deren „türkische“ Identität.

„Nach dem Zusammentreffen zwischen dem Premierminister unseres Landes und dem Präsidenten unseres Mutterlandes im vergangenen März in Istanbul waren wir voller Hoffnung. Die positive Atmosphäre, die nach dem Treffen entstanden ist, verschlechterte sich nach den jüngsten Entwicklungen jedoch wieder. Durch die Äußerungen seitens unseres Landes und unseres Mutterlandes in den letzten Tagen standen der Lausanner Friedensvertrag von 1923 und der Pariser Friedensvertrag von 1947 mehrfach auf der Tagesordnung. Mit dem Vertrag von Lausanne wurde die Bildungs- und Religionsautonomie der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien und der griechisch-orthodoxen Minderheit in Istanbul, Gökçeada (Imbros) und Bozcaada (Tenedos), und mit dem Vertrag von Paris die der türkischen Gemeinschaft auf den Dodekanes-Inseln, vor allem auf Rhodos und Kos garantiert. Allerdings wurde unsere Bildungs- und Religionsautonomie durch verschiedene Reglements und Ministerialbeschlüsse erheblich geschwächt. Von 1923 bis heute wurden mehr als hundert Grundschulen von uns geschlossen. Unsere gewählten Muftis werden von unserem Land nicht anerkannt und willkürlichen gerichtsrechtlichen Verfolgungen ausgesetzt. Unser Land, das unsere Vereine mit dem Wort „Türkisch“ in ihren Namen geschlossen hat, hat seit 14 Jahren die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in dieser Rechtssache noch immer nicht vollstreckt. Auf den Dodekanes-Inseln gibt es heute weder eine türkische Schule noch einen Mufti. Unser Land beharrt darauf, das Völkerrecht und die internationalen Verträge, denen es beigetreten ist, nicht vollständig umzusetzen, wenn es um die türkische Gemeinschaft geht.“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).