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Batı Trakya

51. Internationaler Kongress der FUEN mit dem Hauptthema Vielsprachigkeit

30.05.2006
Auf dem 51. internationalen Kongress der ‚Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen’ (FUEV, englisch FUEN), der vom 24.-28. Mai in Bautzen stattfand, trafen sich Fachleute und Delegierte von Minderheiten aus 33 europäischen Ländern

Mehrsprachigkeit war das Leitthema auf dem 51. FUEN-Kongress, der in diesem Jahr im sächsischen Bautzen stattfand, wo mit den Sorben eine der vier anerkannten nationalen Minderheiten der Bundesrepublik Deutschland lebt. Die türkische Minderheit in West-Thrakien wurde vertreten durch den Vorsitzenden der ‚Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) Halit Habipoğlu, das ABTTF-Vorstandsmitglied Mehmet Hüseyin sowie durch Pervin Hayrullah und Gülseren Ömer vom ‚Akademikerverein der West-Thrakischen Minderheit’ (Batı Trakya Azınlığı Yüksek Tahsilliler Derneği - BTAYTD). Die Eröffnungsansprachen am 25. Mai hielten der Präsident der FUEN Romedi Arquint, der Ministerpräsident des Freistaats Sachsen Georg Milbradt, der Beauftragte der Bundesre-gierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Christoph Bergner, die Ministerin für Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Johanna Wanka, der Oberbürgermeister der Stadt Bautzen Christian Schramm, als Vertreterin des Europarats Françoise Kempf, der Präsident der ‚Ju-gend Europäischer Volksgruppen’ (JEV) Aleksander Studen-Kirchner und der Vorsitzende der ‚Domowina’, des Dachverbandes der Lausitzer Sorben, Jan Nuck. In einem Redebeitrag für die Dele-gation der West-Thrakien-Türken brachte Pervin Hayrullah die Probleme der türkischen Minderheit im Bildungsbereich zur Sprache

In den Diskussionen der drei Kongresstage herrschte unter den teilnehmenden Fachleuten und Dele-gierten Einigkeit darüber, dass die Sprachen der Minderheiten zum kulturellen Reichtum und zum schützenswerten Erbe Europas gehören. Die Bewahrung und Pflege der Muttersprache sei ein Men-schenrecht, das verteidigt werden müsse. Der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu resümierte den Kongress mit folgenden Worten: „Es war für uns sehr aufschlussreich, vom Umgang anderer Min-derheiten und Staaten mit verschiedenen Sprachen zu erfahren.“ Zur Situation in Griechenland, wo die türkische Minderheit mit ernsthaften Einschränkungen ihres im Lausanner Abkommen verbrieften Rechts auf muttersprachlichen Unterricht konfrontiert sei, stellte Habipoğlu fest: „Angesichts der Fortschritten, die andere EU-Mitgliedsstaaten in Bezug auf Minderheitenrechte und Minderheiten-Bildungswesen gemacht haben, sind die böswilligen Eingriffe und Beschränkungen in Griechenland ein unerträglicher Zustand. Die fortdauernden Bestrebungen des griechischen Staates, das Bildungs-wesen der Minderheit funktionsunfähig zu machen, zeigen, dass man dort noch nicht begriffen hat, dass andere Sprachen und Kulturen als Bereicherung anzusehen sind.“

Als Leiter der Delegation der West-Thrakien-Türken stellte Habipoğlu fest, dass die solidarische Zu-sammenarbeit mit anderen europäischen Minderheiten in den vergangenen drei Jahren seiner Teilnahme am FUEN-Kongress zugenommen hat. Die Unterstützung, die die ABTTF bei ihren Kam-pagnen für die Opfer des Artikels 19 durch andere Minderheitenverbände erfahren habe, zeige die Bedeutung des Engagements in der FUEN. Erfreulich sei besonders die erstmalige Teilnahme eines Vereins aus West-Thrakien gemeinsam mit der ABTTF, erklärte Habipoğlu.
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