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Batı Trakya

ABTTF unterstützt İlhan Ahmet

16.05.2006
Die Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa (ABTTF) stellt sich hinter İlhan Ahmet, der wegen seines Türkei-Besuchs vor zwei Monaten zur Zielscheibe der griechischen Medien wurde.

Während die Diskussion um die Kandidatur von Gülbeyaz Karahasan anhält, die sich als Angehörige der türkischen Minderheit um das neue Amt einer Superpräfektin für die Provinzen Xanthi, Kavala und Drama bewirbt, sieht sich die ABTTF nun veranlasst, gegen die Verleumdungskampagne griechischer Medien Stellung zu beziehen, die sich gegen den einzigen Vertreter unserer Minderheit im griechischen Parlament İlhan Ahmet richtet, weil dieser vor zwei Monaten die Türkei besucht hat.

Der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu stellte fest, dass die Minderheit und ihre Vertreter in jüngster Zeit in zunehmendem Maße von griechischen Politikern und griechischen Medien aufs Korn genommen werden und forderte konkrete Maßnahmen dagegen, dass die im Lande zunehmenden fremdenfeindlichen Äußerungen nicht in Gewalt gegen die Minderheit umschlagen.

Unter Verweis darauf, dass Griechenland das Europäische Rahmenabkommen zum Schutz Nationaler Minderheiten immer noch nicht ratifiziert hat, obwohl seit der Unterzeichnung bereits Jahre vergangenen sind, stellte Habipoğlu fest: „Das Abkommen ist das höchste europäische Dokument zum Schutz von Minderheiten. Es fordert die unterzeichnenden Staaten nicht nur dazu auf, die Identitäten der im Lande lebenden Minderheiten zu schützen, sondern verpflichtet sie darüber hinaus dazu, alle Maßnahmen zu ihrer Förderung zu ergreifen. In Griechenland dagegen, das sich als Teil Europas begreift, werden andere Identitäten fortgesetzt als Bedrohung angesehen und diskriminiert.“ Es müsse als selbstverständlich akzeptiert werden, dass İlhan Ahmet wie jeder andere Parlamentarier Besuche im Ausland macht, fordert Habipoğlu: „Dass der Besuch des Abgeordneten unserer Minderheit in der Türkei, mit der uns kulturelle und religiöse Gemeinsamkeiten verbinden, und seine dortigen Gespräche über die Probleme unserer Minderheit zum Anlass für eine Ver-leumdungskampagne genommen werden, ist nicht akzeptabel.“

„Für Griechenland, das sich einer Lösung im Dialog mit der Minderheit verweigert, ist es eine Schande, dass wir seit vierzig Jahren gezwungen sind, unsere Probleme auf allen möglichen Ebenen zur Sprache zu bringen: Das Problem unserer Stiftungen wartet seit vierzig Jahren auf eine Lösung und auch unsere Probleme im Zusammenhang mit dem Rechtsstatus unserer Identität, mit unseren religiösen Autoritäten, den Muftis, mit unseren Bildungseinrichtungen und mit den Opfern des früheren Staatsangehörigkeitsrechts erscheinen nach Jahren ohne ernsthafte Fortschritte weiter von einer Lösung entfernt denn je.

İlhan Ahmet hat zu der gegen ihn laufenden Kampagne in der für die Minderheit erscheinenden Wochen-zeitung „Gündem“ Stellung genommen: „Ich habe bei einem privaten Besuch in Ankara auch das türkische Parlament aufgesucht. Ich habe den Außenminister getroffen und mit einigen Regierungsvertretern gesprochen. Dabei habe ich Angelegenheiten unserer Minderheit angesprochen und von den Problemen berichtet, mit denen wir konfrontiert sind. Ich habe von den Gemeinden, den Muftiämtern, dem Bildungswesen und alldem berichtet. Natürlich habe ich unsere Minderheit dabei als türkische Minderheit bezeichnet. Weil dies nämlich so ist.“
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