ABTTF
DE
ABONNIEREN SIE UNSEREN NEWSLETTER Bülten İcon
Batı Trakya

Die EU muss die Schuld zuerst bei sich selber suchen

06.07.2005
ABTTF Pressebüro, Witten-30.06.2005

“Die EU muss die Schuld zuerst bei sich selber suchen”

Der Vorsitzende der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habipoðlu bewertete die veränderte politische Stimmung gegenüber der Türkei und das offene Ende der Beitrittsgespräche nach dem „Nein” zur EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden und sagte „Die EU sollte statt die Türkei und die Türken zum Sündenbock zu machen, die Schuld zuerst bei sich selber suchen”.

Der Vorsitzende der ABTTF Halit Habipoðlu bewertete die Haltung der EU-Kreise, die nach dem „Nein” bei den Referenden in Frankreich und den Niederlanden wegen Stimmenfang eine negative politische Stimmung gegenüber der Türkei und den Türken entwickelten und dadurch ein offenes Ende der Beitrittsgespräche entstand und sagte „Es war ein Fehler, vor der Einführung des Mehrheitsprinzips, das die EU zu mehr politischen Effektivität geführt hätte, durch die Aufnahme von 10 neuen Ländern eine Erweiterung zu vollziehen. Die Hineinziehung des uneffektiven Baus der EU in die Unlösbarkeit der Probleme sollte nicht durch die Kandidaturphase der Türkei verdeckt werden.“ Habipoðlu sagte, dass bei den letzten Referenden in Frankreich und den Niederlanden mit „Nein“ gestimmt wurde, weil die Nationen nicht ausreichend vorbereitet wurden und betonte die Haltung der Nationalstaaten, die die EU nicht als ein gemeinsames Feld für die Zukunft, sondern als ein Feld der aktuellen Bedürfnisse sehen. Er sagte weiterhin, dass vor allem die Verbindung des „Nein“ in Frankreich mit dem EU-Beitritt der Türkei und die häufige Verwendung durch die konservativen Parteien lediglich den europäischen Idealen schadet.

Ein Europa der vielen Kulturen?

Habipoðlu unterstrich die Entfernung von einem Ideal vom Europa der vielen Sprachen und der vielen Kulturen durch die kompromisslose Haltung der nationalen Regierungen und sagte: „Die Isolierung eines Volkes aus Europa wegen alltäglichen politischen Vorteilen, das 600 Jahre lang auf dem Balkan vorherrschend war und sich zum Westen gewandt hat, wird am Meisten Europa schaden und wird dazu führen, dass die Bedeutung des Begriffes der vielen Kulturen verloren gehen und stattdessen die Kontrolle der herrschenden Kultur über die anderen eingesetzt wird.“

Die Mitgliedschaft der Türkei wird die Konflikte verhindern

Der ABTTF-Vorsitzende sagte, dass die Aussagen gegen die Türkei, die in den letzten Tagen vor allem von den christdemokratischen Kreisen verwendet werden, zu einer Verdeckung der Selbstkritik von Europa führt und dass es dem Dialog schadet, das nach den Anschlägen vom 11. September schon gestört werden will und deswegen das Leben von den über 3 Millionen Türken in der EU erschwert. Er sagte weiterhin: „Vielleicht können wir West-Thrakien Türken, die seit 80 Jahren als Minderheit in Griechenland leben, am Besten verstehen, wie es ist, wenn türkenfeindliche Aussagen zum Volk getragen werden. Wir sehen mit Befürchtung, dass es in den EU-Ländern, wovon wir eine Hilfe gegen die minderheitenfeindliche Politik von Griechenland, die auf einer Türkenparanoia basiert, erhofften, die gleichen Syndrome auftauchen. Wir hoffen, dass eine Ernüchterung einkehrt und dass Europa nicht in so eine Sackgasse gerät.“

Habipoðlu sagte, dass die West-Thrakien Türken eine offene kulturelle Ausgrenzung in der Gesellschaft erleben und dass die Verhinderung dieser in ganz Europa mit den drauf folgenden Problemen nur durch die Vollmitgliedschaft der Türkei in der EU gelöst werden kann. Habipoðlu weiter: „Entgegen der Größe der Wirkung beim Volk und der falschen Propaganda, die durch den offenen Ausgang der Beitrittsgespräche offengelegt wurde, sind die Türken Europäer und der Platz der Türkei ist die EU.“