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Batı Trakya

Grünes Licht von der FUEN für ABTTF-Mitgliedschaft

09.05.2005
ABTTF-Pressebüro – Witten, 9. Mai 2005

Presseerklärung:

Grünes Licht von der FUEN für ABTTF-Mitgliedschaft

Die ‚Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) hat von der‚ Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen’ (FUEV, englisch FUEN), an deren Kongressen sie in den vergangenen zwei Jahren als Vertreter der türkischen Minderheit West-Thrakiens teilgenommen hat, grünes Licht für eine Aufnahme als FUEN-Mitglied bekommen.

Die ABTTF hat auf dem Kongress der FUEN, der dieses Jahr in vom 4.- 8. Mai in Bukarest stattfand, den dort anwesenden Vertretern der Volksgruppen aus allen Teilen Europas die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien vorgetragen und sie zur Unterstützung aufgerufen. Der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoðlu berichtete auf dem Kongress davon, dass die türkische Identität der Minderheit vom griechischen Staat nicht anerkannt wird und dass die ‚Ýskeçe Türk Birliði’ (Türkische Union von Xanthi) und der ‚Rodop Türk Kadýnlarý Kültür Derneði’ (Kulturverein Türkischer Frauen in Rodopi) wegen der Bezeichnung „türkisch“ im Vereinsnamen ihre Vereinsarbeit einstellen mussten. „Das ‚Rahmenüberein¬kommen zum Schutz nationaler Minderheiten’ des Europarats, das Griechenland zwar schon vor Jahren unterzeichnet hat, jedoch seitdem zurückgestellt und dem Parlament nicht zur Ratifizierung vorgelegt hat, überträgt den Staaten die Aufgabe, ihren Minderheiten nicht nur das Recht auf freie Bestimmung und Bewahrung der eigenen Identität zu gewähren, sondern geht noch einen Schritt weiter: Es fordert sie dazu auf, diese Identitäten aktiv zu schützen und zu fördern. Ich kann bei unserem Land Griechenland leider keine Absicht erkennen, sich für solche Übereinkommen einzusetzen und sie zu ratifizieren. Zu viele seiner Handlungsweisen sprechen eine andere Sprache,“ erklärte Habipoðlu. Er kam auch auf diejenigen Landsleute zu sprechen, die wegen Paragraph 19 des griechischen Staatsangehörigkeitsgesetzes ihre Staatsbürgerschaft verloren haben und verurteilte diesen Vorgang, durch den West-Thrakien-Türken, die ihrem Land gegenüber immer loyal waren, zu Staatenlosen gemacht wurden.

Wichtige Schritte wurden für die FUEN-Mitgliedschaft der ABTTF als Vertreter West-Thrakiens gemacht: Zwar nimmt die ABTTF bereits seit zwei Jahren als Vertreter der Türken West-Thrakiens am Kongress der FUEN teil. Ihr Antrag auf Mitgliedschaft musste aber bisher zurückgestellt werden, weil sie ihren Sitz nicht in West-Thrakien hat. Nun hat das Präsidium der FUEN angesichts der Tatsache, dass ein Verein mit der Bezeichnung „türkisch“ im Namen in Griechenland nicht gegründet werden und aktiv sein darf, einen Grundsatz¬beschluss gefasst, der einer auswärtigen Vertretung einer Volksgruppe die Mitgliedschaft ermöglicht. Die FUEN hatte zur Zeit des Eisernen Vorhangs wegen Einschränkungen der Organisationsfreiheit in Osteuropa auch auswärtigen Vertretern einer Volksgruppe die Mitgliedschaft ermöglicht. Falls die ABTTF demnächst die Mitgliedschaft erhält, wird dieses Prinzip auch gegen Griechenland zur Anwendung gekommen sein.

Bei der Rückkehr vom Kongress gaben die Mitglieder der ABTTF-Delegation Halit Habipoðlu und Mehmet Hüseyin folgende Bewertung ab: „Wir halten es für wichtig, dass wir unsere Stimme in Organisationen wie der FUEN zu Gehör bringen können. Neben der breiteren Sichtweise, die die Mitgliedschaft in einer solchen Institution eröffnet, werden unsere Anstrengungen durch die Unterstützung, die unsere legitime Mission durch andere europäische Volksgruppen erhält, auch auf eine breitere Basis gestellt. In den kommenden Tagen werden wir durch einen neuen Antrag auf Mitgliedschaft in dieser Organisation zu neuen Mitsprachemöglichkeiten gelangen. Denn diese Institution, in der Minderheiten aus 30 Staaten vertreten sind, entwickelt sich zur einzigen Plattform in Europa, auf der die Minderheiten eine starke Stimme erheben können. Wir wünschen uns, dass die Identität unserer Minderheit von unserem Land Griechenland anerkannt wird und dass dann auch die besten unserer Verbände mit Sitz in Griechenland solchen Organisationen beitreten können und aktiv werden können. Wir, die ABTTF, sind bereit, diese historische Mission zu erfüllen, bis unsere Probleme gelöst sind.“
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