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Batı Trakya

ABTTF nahm an der 7. Jahrestagung der FUEN-Arbeitsgemeinschaft Bildung teil.

13.11.2025

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) an der 7. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bildung in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) teil, die vom 10.-13. November 2025 in Komotini in der Region West-Thrakien, Griechenland stattfand.

Die Tagung zum Thema „Schulsysteme der Minderheiten, Schulbildung der türkischen Minderheit in Griechenland und Geschichtsunterricht für Minderheiten“, an der Melek Kırmacı, Direktorin für internationale Angelegenheiten der ABTTF teilnahm, brachte LehrerInnen, Pädagoginnen und Pädagogen, ForscherInnen und AkademikerInnen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen.

Die FUEN-Präsidentin Olivia Schubert nahm per Videokonferenz an der Tagung teil und hielt eine Begrüßungsrede. Anschließend hielten Zora Popova, Koordinatorin der FUEN-Arbeitsgruppe Bildung, und Dr. Thomas Hieber, Rechtsanwalt der europäischen Bürgerinitiative der FUEN mit dem Titel „Minority SafePack (MSPI)“ die einführenden Vorträge zu Minderheitenrechten im Bildungsbereich.

In ihrer Präsentation bei der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Schulsysteme der Minderheiten in Europa“ ging die ABTTF den Status der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien im Bildungswesen und ihre Bildungsprobleme an.

Die ABTTF unterstrich, dass die Bildungsautonomie der türkischen Volksgruppe sowie Schulbildung in ihrer Muttersprache Türkisch durch den Vertrag von Lausanne von 1923 garantiert wurde, und wies darauf hin, dass die türkischen Schulen in West-Thrakien autonom sind und daher den Status von Privatschulen besitzen und der türkischen Volksgruppe gehören.

Die ABTTF stellte fest, dass diese autonome Struktur heute durch Gesetze, Verordnungen und andere Rechtsvorschriften sowie willkürliche staatliche Maßnahmen weitgehend abgebaut sind, und fügte hinzu, dass die Schulen der türkischen Volksgruppe staatlich verwaltete und kontrollierte Schulen umgewandelt wurden, da das eigentliche Ziel langfristig die vollständige Abschaffung des türkischen Schulsystems ist.

Die ABTTF stellte fest, dass es in West-Thrakien keinen einzigen türkischen Kindergarten gibt und Kinder der türkischen Volksgruppe daher gezwungen sind, staatliche Kindergärten zu besuchen, in denen ausschließlich in griechischer Sprache unterrichtet wird. Die privaten und autonomen türkischen Grundschulen unter dem Vorwand Schülermangel geschlossen werden, und während es 2008 in West-Thrakien noch 194 türkische Grundschulen gab, gibt es heute nur noch 83 davon, so die ABTTF.

Die ABTTF wies darauf hin, dass obwohl die West-Thrakien Türkens die Bevölkerungsmehrheit r Rodopi und fast die Hälfte der Bevölkerung in Xanthi stellen, gibt es in jeder dieser Präfekturen nur eine türkische Sekundar- und Oberschule, und fügte hinzu, dass es demgegenüber in Rodopi 14 staatliche Sekundarschulen und 9 staatliche Gymnasien sowie in Xanthi 20 staatliche Sekundarschulen und 9 staatliche Gymnasien gibt.

Die ABTTF forderte Griechenland auf, die durch den Vertrag von Lausanne von 1923 garantierte Bildungsautonomie der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien wiederherzustellen, die heute jedoch durch gesetzliche Bestimmungen und willkürliche Maßnahmen weitgehend abgebaut wurde.

Prof. Dr. Fırat Yaldız, Mitglied des Kultur- und Solidaritätsvereins der Türken auf Rhodos, Kos und den Dodekanes-Inseln (ROISDER), Aydın Ahmet, Vorsitzender der Türkischen Lehrerunion von West-Thrakien (BTTÖB) und Ahmet Kara, Rechtsanwalt und ehemaliger Vorsitzender der Union Minderheitenschulräte von West-Thrakien, hielten bei der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Grundlegende Bildungsprobleme der türkischen Volksgruppe in Griechenland“ und Ozan Ahmetoğlu, Vorsitzender des Rats der türkischen Sekundar- und Oberschule in Xanthi, bei der Arbeitssitzung mit dem Titel „Schulbildung der Minderheiten auf Sekundar- und Oberstufe“  Vorträge über die Bildungsprobleme der West-Thrakien Türken sowie der auf Rhodos und Kos lebenden Türken.

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