Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) war am 26. September 2023 zu einem Arbeitsbesuch in Brüssel, der Hauptstadt der Europäischen Union (EU).
Im Rahmen des Arbeitsbesuchs traf sich der ABTTF-Präsident Halit Habip Oğlu in Begleitung von Deniz Servantie vom Brüsseler Büro der ABTTF mit dem Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) François Alfonsi (Die Grünen/EFA, Frankreich) aus der Region Korsika, Frankreich.
Aktuelle Probleme der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien wurden zur Sprache gebracht
Bei dem Treffen mit dem Europaabgeordneten Alfonsi wurden über die aktuellen Probleme der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien sowie die neuesten Entwicklungen in Griechenland und in der Region West-Thrakien berichtet.
Während des Treffens wies der ABTTF-Präsident Habip Oğlu darauf hin, dass die Bildungsautonomie der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien durch den Vertrag von Lausanne von 1923 garantiert ist, diese Bildungsautonomie jedoch im Laufe der Jahre durch verschiedene Gesetze und Praktiken der türkischen Volksgruppe entzogen wurde, und fügte hinzu, dass die türkischen Grundschulen in West-Thrakien, die über einen autonomen Status verfügen, jedes Jahr durch einseitige Ministerbeschlüsse unter dem Vorwand der mangelnden Schülerzahl nacheinander geschlossen werden. Habip Oğlu sagte, dass im Schuljahr 2023-2024 neun weitere Grundschulen der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien geschlossen wurden, und fügte hinzu, dass während es 2008 in West-Thrakien 194 türkische Grundschulen gab, diese Zahl heute auf 90 gesunken ist.
Darüber hinaus wies Habip Oğlu darauf hin, dass die Protestaktion gegen die Einführung des Schichtunterrichts durch die Direktion für Sekundarschulbildung von Xanthi an der Sekundar- und Oberschule der türkischen Volksgruppe nunmehr seit 9 Tagen andauert, und sagte, dass die griechischen Behörden weiterhin beharrlich die berechtigten Forderungen der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien in Bezug auf Schulbildung ignorieren.
Habip Oğlu erklärte, dass die türkische Volksgruppe in West-Thrakien vor und nach den Parlamentswahlen in Griechenland im Mai und Juni 2023 in der Politik und den Mainstream-Medien ausgegrenzt und stigmatisiert wurde, indem sie unmittelbar zur Zielscheibe gemacht wurde, und wies darauf hin, dass der freie Wille und die demokratische Entscheidung der WählerInnen, die bei den Parlamentswahlen für die türkische Kandidaten gestimmt haben, missachtet werden.
