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Batı Trakya

Nachrichtenberichte und Äußerungen unmittelbar nach den Parlamentswahlen, die die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien zur Zielscheibe machen

30.05.2023

ABTTF-Präsident: “Da wir in der Präfektur Rodopi die Mehrheit der Bevölkerung stellen, erhält der türkische Kandidat dort natürlich die meisten Stimmen. Daher ist es völlig normal, dass der griechische Kandidat die zweitmeisten Stimmen erhält und ein anderer Kandidat von uns die drittmeisten Stimmen. Unsere Gemeinschaft ging am 21. Mai aus freiem Willen zur Wahlurne und gab ihre Stimme für die türkischen Kandidaten aus Rodopi und Xanthi ab.“

Nach den Parlamentswahlen in unserem Land Griechenland am Sonntag, den 21. Mai 2023, bei denen vier West-Thrakien Türken aus Rodopi und Xanthi gewählt wurden und ins Parlament einzogen, und ein türkischer Kandidat die meisten Stimmen in der Präfektur Rodopi erhielt, halten die Nachrichtenberichte und Äußerungen, die die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien zur Zielscheibe machen, an.

In seiner Stellungnahme zur Bewertung der Wahlergebnisse behauptete Evripidis Stylianidis, Abgeordneter der Partei Nea Dimokratia (NDP) aus Rodopi, dass der Wahlerfolg von SYRIZA in der Präfektur Rodopi bei den letzten Parlamentswahlen hauptsächlich auf die Einmischung des türkischen Konsulats in Komotini in die inneren Angelegenheiten des Landes durch die Manipulation der Stimmen der Minderheit zurückzuführen ist und durch die ausländischen Interventionen beeinflusst wurde.

Die Vorsitzende des SYRIZA-Präfekturverbandes Rodopi, Eleni Laftsi, teilte auf ihrem persönlichen Facebook-Konto mit, dass es dem türkischen Konsulat in Komotini gelungen ist, in die politischen Angelegenheiten in Rodopi einzugreifen, und behauptete, dass der Erfolg des SYRIZA-Kandidaten Özgür Ferhat, der aus Rodopi zum Abgeordneten gewählt wurde, nichts mit der progressiven Macht oder der Linken zu tun hat.

In einem Nachrichtenbericht in der Zeitung Xronos vom 22.05.2023 wird darauf hingewiesen, dass der PASOK-KINAL-Kandidat aus Rodopi, Sibel Mustafaoğlu, bei den Parlamentswahlen ca. 2.500 Stimmen erhielt, bei den Kommunalwahlen 2019 jedoch nicht einmal 500 Stimmen erhalten konnte, und dass die Beziehung zwischen Mustafaoğlu und dem türkischen Konsulat oder den konsularischen Mechanismen untersucht werden sollte.

In seiner Erklärung zu den Wahlergebnissen in Rodopi behauptete Metropolit von Alexandroupoli, Anthimos Koukouridis, dass die religiöse Identität der BürgerInnen von ausländischen Mächten und Zentren instrumentalisiert wurde, um in den politischen Mechanismus einzugreifen, und bezog sich dabei auf die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien.

In dem Nachrichtenbericht mit dem Titel „SYRIZAs Entschuldigung, die sie der Minderheit in Xanthi und Rodopi schuldet“, der am 25.05.2023 auf der Webseite Liberal.gr veröffentlicht wurde, wird behauptet, dass die SYRIZA ihren Fehler wiederholte, die muslimische Minderheit der Manipulation des türkischen Konsulats in Komotini auszuliefern und dadurch ihre kleinen Parteipläne über die nationalen Interessen stellte.

„Es ist wirklich traurig zu beobachten, dass selbst die Ergebnisse der demokratischen Wahlen in unserem Land nicht respektiert werden, wenn wir die Nachrichtenberichte und Äußerungen nach den Parlamentswahlen am 21. Mai lesen, die direkt die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien zur Zielscheibe machen. Dabei werden besonders die Rekordstimmen, die der SYRIZA-Kandidat Özgür Ferhat in der Präfektur Rodopi erhalten hat, hervorgehoben, und es wird behauptet, dass dies daraus resultierte, dass die ausländischen Mächte unsere Gemeinschaft lenken. Eine Sache wird jedoch bewusst ignoriert: Da wir in der Präfektur Rodopi die Mehrheit der Bevölkerung stellen, erhält der türkische Kandidat dort natürlich die meisten Stimmen. Daher ist es völlig normal, dass der griechische Kandidat die zweitmeisten Stimmen erhält und ein anderer Kandidat von uns die drittmeisten Stimmen. Unsere Gemeinschaft ging am 21. Mai aus freiem Willen zur Wahlurne und gab ihre Stimme für die türkischen Kandidaten aus Rodopi und Xanthi ab. Darüber hinaus waren bei den vorgezogenen Parlamentswahlen im September 2015 alle drei Abgeordneten, die aus der Präfektur Rodopi in das griechische Parlament gewählt wurden, Türken. Zudem wählten wir als Gemeinschaft, bevor im Oktober 1993 unabhängige Kandidaten landesweit 3% der Stimmen erhalten mussten, um als Abgeordnete gewählt zu werden, unsere unabhängigen Abgeordneten und entsandten sie in das griechische Parlament. Deshalb gibt unsere Gemeinschaft, die in unserem Land geleugnet wird, bei jeder Wahl ihre Stimmen für türkische Kandidaten ab und erinnert jedes Mal dadurch die Regierenden und politischen Parteien unseres Landes auf demokratischste Weise an seine Präsenz und Macht und zum Ausdruck bringt: ‚Mit unserer türkischen Identität sind wir da“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

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