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Batı Trakya

Stylianidis setzte seinen Diskurs der Verleugnung bezüglich der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien fort

04.10.2022

ABTTF-Präsident: „Wir heißen Hasan oder Fatma. Die Unterrichtssprache in unseren Schulen ist Türkisch. Aber siehe da, laut unserem Land sind wir keine Türken.“

Evripidis Stylianidis, Abgeordneter der Partei Nea Dimokratia (ND) aus Rodopi, äußerte sich in seinem am 1. Oktober 2022 in der Zeitung Ta Nea veröffentlichten Artikel zur türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien, indem er sich auf den Lausanner Vertrag von 1923 bezog.

In seinem Artikel gab Stylianidis an, dass im Vertrag von Lausanne die Minderheit in (West-)Thrakien als muslimische Minderheit definiert ist und behauptete, dass Griechenland die Menschen- und Minderheitenrechte voll und ganz respektiert, indem es in (West-)Thrakien ein offenes und demokratisches Gesellschaftsmodell geschaffen hat und gleichzeitig die Identität ethnischer Gruppen mit sprachlichen und kulturellen Unterschieden schützt.

„In seinem Artikel in der Zeitung Ta Nea hat Stylianidis, Abgeordneter aus unserer Region, erneut die Realität ignoriert und versucht, uns aufzuzwingen, was nicht existiert. Er versuchte auch, die gesamte internationale Gemeinschaft von seinen Aussagen, die der Realität nicht entsprechen, zu überzeugen. Er leugnete erneut die Tatsachen und wiederholte die offizielle These des Staates, die die türkische Identität der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien ablehnt. Im Vertrag von Lausanne finden die Bezeichnungen ‚muslimische Minderheit‘ und ‚nicht-muslimische Minderheit‘ Erwähnung. Warum verwenden die Regierenden unseres Landes dann nicht die Definition ‚religiöse Minderheit‘ für die griechisch-orthodoxe Minderheit in İstanbul, Gökçeada (Imbros) und Bozcaada (Tenedos), sondern sprechen bei jeder Gelegenheit von einer ethnischen Minderheit? Ferner gab Stylianidis an, dass es ihn stört, dass unser Mutterland uns als eine nationale Minderheit definiert. Er weiß jedoch sehr gut, dass wir 60 Jahre lang, von 1923 bis 1983, in unserem Land als ‚Türken‘ galten. Bis 1983 waren unsere Vereine mit dem Wort ‚Türkisch‘ in ihren Nahmen legal tätig. Die Schilder unserer Schulen sowie unsere Urkunden und Abschlusszeugnisse waren zweisprachig in Türkisch und Griechisch. Aber über Nacht wurden wir eine ‚muslimische‘ Minderheit. Wir heißen Hasan oder Fatma und die Unterrichtssprache in unseren Schulen ist Türkisch. Aber siehe da, laut unserem Land sind wir keine Türken! Trotz all dieser Tatsachen behauptet Stylianidis weiterhin, dass unser Land die Identität ethnischer Gruppen mit sprachlichen und kulturellen Unterschieden schützt. Warum wissen wir nichts davon? Warum hat unser Land dann seit Jahren die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Bezug auf die Türkische Union von Xanthi und das Haus der mazedonischen Zivilisation nicht vollstreckt?“ sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

*Foto: www.anadoluimages.com

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