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Batı Trakya

Griechische diplomatische Quellen lesen den Vertag von Lausanne nicht richtig und ziehen eine falsche Parallele!

16.06.2022

ABTTF Präsident: „Laut dem Lausanner Vertrag haben die muslimische Minderheit in unserem Land und die nichtmuslimische Minderheit in der Türkei eine Bildungs- und Religionsautonomie! Die Art und Weise, wie die Muftis in der Türkei bestimmt oder ernannt werden, kann nicht mit der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien verglichen werden.  Basierend auf dem Lausanner Vertrag werden sowohl der Patriarch als auch der Rabbiner in der Türkei von ihren jeweiligen Gemeinden gewählt. In unserem Land werden unsere Muftis jedoch vom Staat ernannt!“

Die Tageszeitung Ekathimerini verwies in ihrer Ausgabe vom 14. Juni 2022 auf den Bericht der Athenisch-Makedonischen Nachrichtenagentur (AMNA) unter Berufung auf die griechischen diplomatischen Quellen über die Ernennung von Muftis in der Türkei per Präsidialdekret vom 7. Juni 2022, und behauptete, dass die Kritik seitens der Türkei über die Ernennung vom Staat der Muftis in West-Thrakien Heuchelei sei. 

In dem Bericht, der darauf hinwies, dass die Muftis in der Türkei nicht gewählt, sondern vom Staat mit dem Präsidialdekret ernannt werden, wurde angegeben, dass die Türkei die Muftis auf die gleiche Weise wie Griechenland ernennt, aber von Griechenland fordert, dass die Muftis in West-Thrakien gewählt werden, indem es eine Parallele zwischen der Türkei und Griechenland gezogen wird.

„Es ist unfassbar, dass in dem besagten Bericht unter Berufung auf die griechischen diplomatischen Quellen die Ernennung vom Staat der Muftis, die die religiösen Oberhäupter der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien sind, mit der Ernennung der Muftis in der Türkei verglichen werden. Wie wir in letzter Zeit oft gesehen haben, interpretiert unser Land den Vertrag von Lausanne so, wie es will! Laut dem Lausanner Vertrag haben die muslimische Minderheit in unserem Land und die nichtmuslimische Minderheit in der Türkei eine Bildungs- und Religionsautonomie! Die Art und Weise, wie die Muftis in der Türkei bestimmt oder ernannt werden, kann nicht mit der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien verglichen werden.  Basierend auf dem Lausanner Vertrag werden sowohl der Patriarch als auch der Rabbiner in der Türkei von ihren jeweiligen Gemeinden gewählt. In unserem Land werden unsere Muftis jedoch vom Staat ernannt! Wenn wir dennoch unsere Situation mit den anderen Religionsgemeinschaften in unserem Land vergleichen würden, ernennt der Staat bei diesen keine Geistlichen, auch nicht bei der orthodox-griechischen Kirche, die die vorherrschende offizielle Religion ist. In unserem Land wählen sowohl die Armenier als auch die Juden ihre eigenen religiösen Oberhäupter. Aber wenn es um uns geht, interpretiert unser Land den Lausanner Vertrag so, wie es will, und als ob das nicht genug wäre, vergleicht es die Methode für die Bestimmung der Muftis in der Türkei und den anderen muslimischen Ländern mit dem Fall der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien. Mit den Gesetzänderungen in den letzten Jahren handelt unser Land weiterhin im Widerspruch zu den Verträgen und begrenzt mit Absicht die Befugnisse der Muftis. Es scheint so, dass es dies so lange tun wird, bis unsere Religionsautonomie vollständig beseitigt ist“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).
 

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