Liebe Leserinnen und Leser,
als die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien haben wir begonnen, in Athen stärker präsent zu sein, weil wir glauben, dass der eigentliche Ort für die Lösung unserer Probleme unser Land und vor allem seine Hauptstadt Athen ist.
Wir sind bereits mit den in Athen ansässigen Zivilgesellschaftsorganisationen und Politikern in Kontakt getreten.
Mitte des letzten Novembers waren wir zum zweiten Mal zu einem Arbeitsbesuch in Athen.
Unser erster Arbeitsbesuch war im Februar 2020 vor der Pandemie.
Als wir in Athen waren, haben wir natürlich auch gewollt, uns mit den Abgeordneten aus unserer Region zu treffen.
Und wir hatten vor dem Arbeitsbesuch bei allen sechs Abgeordneten aus Rodopi und Xanthi um ein Treffen gebeten.
In Athen konnten wir uns nur mit dem KINAL-Abgeordneten Burhan Baran treffen.
Alle unseren Treffen in Athen verliefen besser als wir erwartet hatten.
Nach unseren Gesprächen planen wir, im Jahr 2022 unsere Präsenz in Athen zu intensivieren.
Wie Sie wissen, hat die Regierung für die Entwicklung unserer Region West-Thrakien im Parlament den interfraktionellen Ausschuss für die Entwicklung Thrakiens eingesetzt.
Dem Ausschuss gehörten auch die Abgeordneten aus unserer Region an, und bei den Ausschusssitzungen äußerten sie ihre Ansichten und Vorschläge.
Als die Einwohner der Region, als die Minderheiten- und Mehrheitsgemeinschaften setzten wir alle große Hoffnungen auf den Ausschuss.
Unmittelbar nach unserem Arbeitsbesuch in Athen wurde der Abschlussbericht des Ausschusses veröffentlicht.
Leider enthielt der Abschlussbericht des Ausschusses keine konkreten und neuen Vorschläge für die Entwicklung unserer Region, sondern wiederholt die nie eingehaltenen leeren Versprechungen früherer Regierungen in Bezug auf unsere Region.
Die Regierung präsentierte der Öffentlichkeit und den EU-Kreisen ein vorgefertigtes Szenario.
Als eine der beiden Gemeinschaften der Region haben wir auch unsere Vorschläge bei dem Ausschuss eingereicht.
Unsere Institutionen haben dem Ausschuss ihre Vorschläge zu unserer Bildungs- und Religionsautonomie sowie zur Vereinigungsfreiheit vorgelegt, und wir als ABTTF unsere Vorschläge zur Entwicklung unserer Region.
Allerdings hat der Ausschuss nicht einmal die Vorschläge der Oppositionsparteien im Parlament berücksichtigt, geschweige denn unsere Vorschläge.
Es deutet darauf hin, dass der Abschlussbericht des Ausschusses mit der Mentalität eines „trojanischen Pferdes“ gegen die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien erstellt wurde, und das Hauptziel darin besteht, die demographische Struktur der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien zu ändern.
Es ist nicht zu fassen, dass statt konkrete, sichtbare Vorschläge zu unterbreiten und eine Aufgabenverteilung sowie ein Budget für die Umsetzung dieser Vorschläge zu präsentieren, zum Schluss ein Bericht voller leerer Versprechungen ohne konkrete Basis herauskam, der im Grunde nur ein Wahlversprechen ist.
Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Bericht, der von der Regierung erstellt wurde. Denn die Vorschläge der Oppositionsparteien wurden im Abschlussbericht nicht berücksichtigt, und er wurde nur mit den Stimmen der Abgeordneten der regierenden Partei Nea Dimokratia (ND) angenommen.
Nun, der Ausschuss war doch parteiübergreifend, oder etwa nicht?
Wenn all diese Vorschläge nie in Betracht gezogen werden sollten, warum, glauben Sie, haben sie dies zu einem großen Thema gemacht?
Natürlich um sich so zu präsentieren, als ob sie sich für die Lösung der Probleme unserer Region und unserer Gemeinschaft bemühen würden!
In Wirklichkeit haben wir alle wieder einmal verstanden, dass dies nicht gewollt wird!
Liebe Freundinnen und Freunde,
so langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu, und ich hoffe, dass Jahr 2022 uns allen Gesundheit, Frieden und viel Freude bringt, in dem die Pandemie weniger Auswirkungen auf unser Leben hat.
Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Lieben ein schönes neues Jahr.
Frohes Neues!
Mit herzlichen Grüßen
Halit Habip Oğlu
ABTTF Präsident