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Batı Trakya

Bewaffneter Anschlag auf französisches Satiremagazin „Charlie Hebdo“

08.01.2015
ABTTF-Vorsitzender Halit Habip Oğlu: „Sollte dieser Anschlag als ein Element der Provokation für die islamfeindlichen, rassistischen und fremdenfeindlichen Angriffe darstellen, so würde sich die Hassrede Muslimen gegenüber vertiefen, und die rassistische auf Hass basierte Gewalt auf den gesellschaftlichen Bereich übergreifen“

Gestern verübten bewaffnete Personen auf die Zentralstelle des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris, der Hauptstadt Frankreichs, einen Anschlag. Bei dem gegen 11.30 Uhr durch drei Personen verübten Anschlag kamen 12 Menschen ums Leben. Stephane Charbonnier, Herausgeber von „Charlie Hebdo“, der seit geraumer Zeit Morddrohungen erhielt und sich aufgrunddessen unter Polizeischutz befand, und zwei Polizeibeamten kamen dabei auch ums Leben. Danach gab es zwischen den vermummten Tätern, die mit Kalaschnikows und Raketenwerfer ausgerüstet waren, und Polizei einen Schusswechsel, wobei sie auf einen Polizeiwagen gezielt haben.

Da das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ im November 2014 die Karikaturen Prophet Mohammeds veröffentlich hatte, veranlasste dies eine weltweite Reaktion der Muslime. Aufgrund dieser Reaktion hatte die französische Regierung ihre diplomatischen Vertretungen und sonstigen offiziellen Einrichtungen in ca. 20 Ländern vorübergehend geschlossen. Laut der Aussage eines Karikaturenzeichners, der diesen Anschlag überleben konnte, hätten die Angreifer sich zu Al-Kaida bekannt. Wie die Polizei berichtet hat, liefen die Angreifer nach dem Anschlag vom Tatort weg, mit dem Ruf „wir haben den Propheten gerächt“.

Nach dem verheerenden Anschlag, der die Öffentlichkeit in Frankreich und in der Gesamtwelt unter Schock setzte, gingen zahlreiche Menschen auf die Strasse und veranstalteten Demonstrationen. Die französische Regierung ordnete heute einen Tag der nationalen Trauer an.

Nach dem Anschlag sprach Halit Habip Oğlu, Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) folgendes: „Als ABTTF verurteilen wir diesen unmenschlichen Anschlag mit stärkstem Nachdruck und verdammen diesen brutalen Angriff, wobei wir offen ankündigen, dass wir gegen jegliche Terroraktionen sind. An diesem verheerenden Tag zeigen wir unsere Solidarität mit der französischen Bevölkerung mit aller Deutlichkeit. Dem französischen Volk gegenüber bringen wir unser herzliches Beileid zum Ausdruck und wünschen den Menschen, die ihre Verwandte oder Bekannte hierbei verloren haben, viel Geduld sowie Kraft, und den Verletzten eine gute Besserung. Jedoch möchten wir daran erinnern, dass keine Verbindung zwischen diesem Anschlag und der islamischen Religion hergestellt werden soll. Wir glauben fest daran, dass dieser Überfall keine Provokationsmittel für islam- und ausländerfeindliche sowie rassistische Delikte darstellen soll. Sonst wäre die Grundlage unseres Zusammenlebens vom Fundament her schwer verletzt, die Hassrede den Muslimen gegenüber verstärkt und die rassistische Gewalt bis auf den gesellschaftlichen Bereich ausgedehnt. Jeder von uns muss in diesen schweren Tagen in der Lage sein, unseren festen Glauben an die Menschheit mit dem gemeinsamen Gewissen und gesundem Menschenverstand neu zu mobilisieren, wobei wir uns sehr rational und gelassen verhalten müssen.“