Auf Rhodos ist mit der Versendung eines Imams eine Krise ausgebrochen
Vorsitzender der ABTTF Halit Habipoglu: Der ernannte Mufti von Dimetoka hat nach dem Gesetz keine Befugnis, einen Imam nach Rhodos zu versenden, dies ist auch ein Widerspruch zu der gängigen Praxis in Griechenland
Seitens des Muftis von Dimetoka wurde der in der Ibrahim Pascha-Moschee seit drei Jahren seinem Dienst nachgehende Imam durch einen neuen Imam ersetzt. Laut einer Nachricht der Zeitung “Gündem” ist der Imam Hasan Karaali durch den vom griechischen Staat ernannten Mufti von Dimetoka in die Ibrahim Pascha-Moschee entsendet worden, obwohl weder eine Anforderung diesbezüglich seitens der türkischen Minderheit auf Rhodos vorlag, noch der Mufti die Berechtigung dazu hat.
Ilter Meco wurde durch den Vorstand des Rhodos Kultur und Bruderschaftsverein der Muslime auf Rhodos, die Einspruch gegen die Ernennung einlegten, und der türkischen Minderheit vor drei Jahren als Imam und als Lehrer für Koran-Kurse verpflichtet. Zu Beginn des Ramadan-Monats hat nun die Staatsanwaltschaft von Rhodos Ilter Meco vorgeladen und hat ihn ermahnt.
Die Türken auf Rhodos haben das Recht, selbst ihren Imam zu wählen
Da die auf Rhodos, Kos und Onikiada lebende türkische Minderheit nicht dem Lausanner Vertrag von 1923 unterliegen, sind sie nach dem Gesetz nicht an den ernannten Mufti in West-Thrakien gebunden, und hat somit das Recht, selbst ihren eigenen Imam zu wählen. Das Amt des Muftis ist seit dem Tod von Suleyman Karslioglu im Jahr 1974 unbesetzt. Die ca. 3.000 auf Rhodos lebenden muslimischen Türken mit griechischer Staatsbürgerschaft hatten vor drei Jahren Ilter Meco beauftragt, in der einzigen für den Gottesdienst offenen historischen Ibrahim Pascha-Moschee als Imam Dienst zu tun. Ilter Meco hat der Zeitung “Gündem” folgendes gesagt: “Ich kann nicht verstehen, warum ein derartiges Problem geschaffen wird. Die Imam-Angelegenheit ist eine Sache zwischen dem Imam und der Moschee-Gemeinde. Interventionen von außen sind weder mit dem Islam, noch mit dem Gesetz oder etwas anderem vereinbar. Ich bitte sehr darum, dass sich niemand in dieser Angelegenheit zwischen mich und der Gemeinde stellt, mit der ich drei Jahre lang hervorragend zusammengearbeitet habe. Wir möchten, dass eine baldige Lösung für dieses Problem gefunden wird.”
Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), Halit Habipoglu:
“Die auf Rhodos, Kos und Onikiadalar lebende türkische Minderheit wird seit Jahrzehnten bei der Ausübung ihrer Religion mit Problemen konfrontiert. Seit 1974 ist das Amt des Muftis nicht besetzt. Aufgrund von Renovierungen sind viele Moscheen auf Rhodos geschlossen. Die historische Ibrahim Pascha-Moschee ist die einzige für den Gottesdienst offene Moschee. Obwohl keine Forderung seitens der Türken auf Rhodos vorlag, hat jetzt der Mufti von Dimetoka einen neuen Imam nach Rhodos gesandt und die griechische Polizei und Staatsanwaltschaft verlangt, dass die türkische Minderheit auf Rhodos diese vollendete Tatsache akzeptiert. Doch nach dem Gesetz ist der Mufti von Dimetoka nicht befugt, einen Imam nach Rhodos zu versenden, dies verletzt die Freiheit der Religionsausübung der türkischen Minderheit auf Rhodos.”