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Batı Trakya

Nordrhein-westfälischer Landtag empfing gewählten Mufti von Xanthi Ahmet Mete

08.01.2008
Am Sonntag, den 7. Januar besuchte eine Delegation bestehend aus dem Vorsitzenden der ‚Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa’ (ABTTF) Halit Habipoğlu, seinem Stellvertreter Sami Yusuf und dem von seiner Gemeinde gewählten Mufti von Komotini Ahmet Mete den nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Ahmet Mete hielt sich in Deutschland auf, um an Aktionen für Westthrakien teil¬zunehmen. Im Landtag wurden die Besucher vom Vizepräsidenten des Landtags Oliver Keymis empfan¬gen. Der Besuch und der Empfang werden als Zeichen dafür angesehen, dass Deutschland den gewähl¬ten Mufti als legitimen Vertreter anerkennt. Denn in Deutschland können Landesparlamente ohne Ge¬nehmigung der Bundesregierung keine außenpolitischen Gespräche und Aktionen unternehmen.

Mufti Ahmet Mete berichtete bei dem Gespräch im Düsseldorfer Landtag ausführlich von den Problemen, mit denen die türkische Minderheit in Westthrakien konfrontiert ist, insbesondere im Zusammen¬hang mit den Muftiämtern, den muslimischen Stiftungen und dem Bildungswesen, sowie von Verlet¬zun¬gen der Rechte der Minderheit. Landtagsvizepräsident Keymis erklärte, er verurteile, auch im Namen seiner Partei, in aller Schärfe die Rechtsverstöße, denen die türkische Minderheit in Griechenland ausgesetzt ist. „Meine Partei ‚Die Grünen’ tritt dafür ein, dass die Grundrechte und Grundfreiheiten in ganz Europa uneingeschränkt gelten und Menschenrechtsverletzungen beendet werden. Daher können die Beschneidung der religiösen Freiheiten und die Verletzung der Grundrechte der türkischen Minderheit in Westthrakien in keiner Weise akzeptiert werden. Griechenland muss diese Rechtsbrüche sofort beenden,“ erklärte Keymis.

Der Besuch ist ein Zeichen dafür, dass Deutschland den gewählten Mufti anerkennt

Die Vertreter der ABTTF unterrichteten Landtagsvizepräsident Keymis auch über die Aktivitäten der ABTTF und erklärten, man beabsichtige, die Kultur der Westthrakien-Türken in Deutschland noch aktiver vorzustellen. Dazu hoffe man auf Unterstützung durch den Landtag. Keymis erklärte, er werde sich dafür einsetzen, dass die ABTTF und lokale westthrakien-türkische Vereine an kulturellen Veranstaltungen der Region teilnehmen können. Er sagte, die Kultur der Westthrakien-Türken müsse in Europa noch besser bekannt werden, denn nur auf diese Weise könne den Europäern die Westthrakien-Problematik eingehend und nachhaltig vermittelt werden. Der Landtag werde die ABTTF und die Vereine der West¬thrakien-Türken unterstützen. Dazu erklärte der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu, auf regionaler Ebene werde die ABTTF mehr Gewicht auf kulturelle Aktivitäten legen, um den Westthrakien-Türken zu einer aktiveren Rolle im gesellschaftlichen Leben und zu mehr Präsenz in der deutschen Öffentlich¬keit zu verhelfen.

Nach dem Gespräch, das in sehr netter Atmosphäre stattfand, wertete Habipoğlu in einer Presseerklärung den Besuch im Landtag als äußerst wichtig und nützlich. Besonders wichtig sei die Tatsache, dass der gewählte Mufti im nordrhein-westfälischen Landtag empfangen wurde und dass der Landtagsvizepräsident selbst mit ihm sprach: „Dies ist ein Zeichen dafür, dass Deutschland den vom Volk gewählten Mufti als legitimen Vertreter anerkennt. Angesichtsdessen muss Griechenland endlich darauf verzichten, unsere religiösen Freiheiten einzuschränken und muss den gewählten Mufti anerkennen,“ so Habipoğlu. „Mit der Unterstützung des Landtags werden wir uns jetzt noch intensiver darum kümmern, Westthrakien und seine Kultur der deutschen Öffentlichkeit vorstellen. Dies wird den Westthrakien-Türken in Deutschland mehr Gewicht verleihen und sie stärker ins soziale Leben einbinden.“ Im Anschluss an den Gesprächstermin besichtigte die Delegation noch den Landtag und informierte sich über seine Arbeitsweise.
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