ABTTF-Präsident: „Zum ersten Mal hat eine Person griechischer Herkunft offen über die antidemokratische, diskriminierende und repressive Staatspolitik und die damit verbundenen Praktiken geschrieben, denen wir in unserem eigenen Land ausgesetzt sind. Sakellions Ausführungen spiegeln die bittere Realität unseres Landes wider. Unser Land, das sich rühmt, die Wiege der Demokratie zu sein, muss diese antidemokratische und überholte Denkweise endlich ablegen.“
Die Auswirkungen der Äußerungen des Journalisten und Mitglieds der Neuen Linken, Stamatis Sakellion, in seinem Artikel auf der linken Website „Epoxi“ halten an. Darin erklärt er, dass der griechische Staat das Recht der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien nicht an, sich kollektiv als „türkisch“ zu definieren, und dies eine „offene Wunde“ sowohl für die türkische Volksgruppe als auch für die griechische Demokratie darstellt.
In seinem Artikel argumentiert Sakellion, dass die Bevölkerungsdefinitionen zwar zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Vertrags von Lausanne auf Religion beruhten, die darauf basierende Definition von „muslimisch“ jedoch heute ungültig ist. Sakellion weist darauf hin, dass ein ehemaliger Gouverneur in der Region von einer „muslimischen Sprache“ gesprochen hatte, und fügt hinzu, dass Muslime nach dieser Logik als ethnische Gruppe gelten würden, der Begriff „muslimisch“ aber eine Religion bezeichnet.
Sakellion merkt an, dass der Übergang zur Demokratie in West-Thrakien noch nicht abgeschlossen ist, da die Angelegenheiten in Bezug auf die dort lebende türkische Volksgruppe vom Außenministerium und dem Nationalen Geheimdienst behandelt und die nationale Ideologie formen, und dies eine Struktur bildet, die als „Schattenstaat“ bezeichnet wird.
Sakellion betont, dass die Leugnung der türkischen Identität mit einem demokratischen Staat unvereinbar ist, und fügt hinzu, dass die Anerkennung des Rechts der türkischen Volksgruppe auf kollektive Selbstbestimmung sowohl für die Demokratie als auch für die Menschenwürde unerlässlich ist, und seine Partei hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen soll.
„Wir messen dem Artikel von Stamatis Sakellions über die Anerkennung der ethnisch türkischen Identität der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien, dessen Auswirkungen immer noch zu spüren sind, große Bedeutung bei. Zum ersten Mal hat eine Person griechischer Herkunft offen über die antidemokratische, diskriminierende und repressive Staatspolitik und die damit verbundenen Praktiken geschrieben, denen wir in unserem eigenen Land ausgesetzt sind. Sakellions Ausführungen spiegeln die bittere Realität unseres Landes wider. Von Demokratie können wir in unserem Land nicht sprechen. Unser Land, das sich rühmt, die Wiege der Demokratie zu sein, muss diese antidemokratische und überholte Denkweise endlich ablegen. Die sich herausgebildete Staatspolitik, dass wir eine Gefahr für die nationale Einheit unseres Landes darstellen sollen, muss ein Ende finden“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).
*Foto: www.gundemgazetesi.com