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Batı Trakya

Türkische Volksgruppe in West-Thrakien protestierte gegen die diskriminierende Bildungspolitik Griechenlands!

11.09.2025

ABTTF-Präsident: „Unser Land, das im Laufe der Jahre Dutzende von unseren Grundschulen in Verletzung unserer durch den Vertrag von Lausanne garantierten Bildungsautonomie systematisch geschlossen hat, verletzt somit das Recht unserer Volksgruppe auf Bildung und gefährdet die Zukunft unserer Kinder.“

Die türkische Volksgruppe in West-Thrakien protestierte am 11. September 2025 gegen die Weigerung der griechischen Behörden, die türkische Grundschule im Dorf Palio Zigos (Mizanlı) in der Präfektur Xanthi wieder zu eröffnen, obwohl die erforderliche Schülerzahl erreicht war und die Anträge der Schülereltern dafür vorlagen.

Während der von der Union der Schulräte der türkischen Schulen in West-Thrakien organisierten Protestaktion vor der türkischen Grundschule im Dorf Palio Zigos (Mizanlı), an der die Schülereltern und Vertreter der türkischen Volksgruppe teilnahmen, wurde eine Presseerklärung verlesen, in der betont wurde, dass der griechische Staat im Laufe der Jahre unter dem Vorwand des „Schülermangels“ Dutzende von türkischen Grundschulen geschlossen, diese jedoch nicht wieder eröffnet hat, selbst als die Schülerzahl wieder gestiegen ist.

In der Presseerklärung wurde daran erinnert, dass im vergangenen Jahr im Dorf Argiri in Karditsa eine Grundschule für einen Schüler und in diesem Jahr auf der Insel Pserimos für zwei Schüler eröffnet wurde. Außerdem wurde erklärt, dass die türkische Volksgruppe zutiefst betrübt ist, dass diese Praxis nicht auch für die türkischen Grundschulen gilt.

In der Presseerklärung wurde aufgefordert, dass die türkische Grundschule im Dorf Palio Zigos (Mizanlı) unverzüglich wieder eröffnet, die diskriminierende Politik gegenüber den türkischen Schulen beendet und das Recht der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien auf Bildung gemäß dem Vertrag von Lausanne gewährleitet wird.

Bekanntlich hatte das Ministerium für Bildung, Religion und Sport Griechenlands 2010 im Rahmen von Sparmaßnahmen zur Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzkrise beschlossen, landesweit Grundschulen mit weniger als neun Schülern zu schließen. Gemäß diesem Beschluss war die türkische Grundschule im Dorf Palio Zigos (Mizanlı) im Schuljahr 2023-2024 unter dem Vorwand des Schülermangels geschlossen worden. Nachdem die Schülerzahl im Dorf zehn erreicht hatte, hatten die Schülereltern im Februar und August 2025 bei der Direktion für Grundschulbildung in Xanthi zwei Anträge zur Wiedereröffnung der Grundschule eingereicht, die jedoch aus verschiedenen Gründen abgelehnt worden war. 

„Die harte Diskriminierung unserer Volksgruppe im Bildungsbereich hält an. Während die Schulen in unserem Land für ein oder zwei Schüler wieder eröffnet werden, ist die Weigerung der offiziellen Behörden, die türkische Grundschule im Dorf Palio Zigos (Mizanlı) für zehn Schüler wieder zu eröffnen, eine klare Doppelmoral und ein Beweis dafür, dass es in unserem Land keine Bildungsgerechtigkeit gibt. Unser Land, das im Laufe der Jahre Dutzende von unseren Grundschulen in Verletzung unserer durch den Vertrag von Lausanne garantierten Bildungsautonomie systematisch geschlossen hat, verletzt somit das Recht unserer Volksgruppe auf Bildung und gefährdet die Zukunft unserer Kinder. Wir fordern die offiziellen Behörden unseres Lands auf, ihre Praktiken zur Schließung aller unserer autonomen Schulen unverzüglich einzustellen und unsere Grundschule im Dorf Palio Zigos (Mizanlı) wieder zu eröffnen, die die erforderliche Schülerzahl erreicht hat“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

*Foto: gundemgazetesi.com

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