Wieder wurden die Gerichtsverhandlungen von zwei Vereinen vertagt...

Ein weiteres Problem dem die Minderheit der West-Thrakien Türken gegenüberstehen sind die Schwierigkeiten beim Gründen von Vereinen. Die Gründung von Vereinen ist auf der ganzen Welt eines der Grundprinzipien der Demokratie und zugleich das natürlichste Bürgergerecht. Die Anzahl der Vereine in einem Land wird als anschaulichster Beweis für den Stand der Zivilisation des Landes angesehen. Aber leider wird dieses Recht der türkischen Minderheit in West-Thrakien auf eine Art und Weise verweigert oder manipuliert, wie sie auf der ganzen Welt ihresgleichen sucht. Und das traurigste an der Sache ist, dass diese Geschehnisse in einem Land passieren, das als Wiege der Demokratie und Zivilisation anerkannt wird und gleichzeitig Mitglied in der als Zivilisationsprojekt gegründeten Europäischen Union ist. Das aktuellste Beispiel hierfür sind die laufenden Gerichtsverhandlungen zweier türkischen Vereine in West-Thrakien. Diese zwei Vereine, die die Mitglieder der Minderheit gründen wollen, stehen Hindernissen gegenüber und man will ihnen die Erlaubnis zu Gründung nicht geben. Das Anliegen wird zur Zeit vor Gericht verhandelt. Die örtliche Zeitung „Rodop Rüzgari“, die die Verhandlung in Komotini beobachtet, schrieb über dieses Thema: „Die Verhandlungen der Vereine „Verein der Glaubensbeauftragten der Moscheen von West-Thrakien“ und „Bildungs- und Kulturverein der Alantepe Minderheit“ fanden am Freitag, den 21. November 2003, statt. Die vor dem Gericht Thrakiens in Komotini verhandelten Fälle wurden auf den 24. Oktober 2004 vertagt. Der Vorsitzende des Gerichts erklärte die Vertagung der Fälle damit, dass das Revisionsgericht die Fälle erneut mit anderen Richtern besprechen muss.

Wir erinnern uns, dass die Fälle vorher vor dem Gericht von Rodop verhandelt wurden und dann an das Gericht Thrakiens und daraufhin an das Revisionsgericht weitergeleitet wurden. Das Revisionsgericht leitete daraufhin die Fälle an das Gericht Thrakiens zur Besprechung mit anderen Richtern weiter. Diese Besprechung fand am 21. November statt.

Als Vertretung für den „Alantepe Verein“ befand sich Mehmet Akraba, als Vertretung für den Verein der Glaubensbeauftragten befanden sich Murat Kadir und weitere vor Gericht. Die Ver-teidigung des Alantepe Vereins übernahm bei der Verhandlung Rechtsanwalt Orhan Haciibram. Die Verteidigung des Vereins der Glaubensbeauftragten übernahm Rechtsanwalt Adem Bekiroglu.