Die Mitglieder des Europäischen Parlaments Loránt Vincze (Rumänien, EPP), François Alfonsi (Frankreich, Die Grünen/EFA), Herbert Dorfmann (Italien, EPP) und Yana Toom (Estland, Renew) haben eine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung an die Europäischen Kommission zum Thema “Zugang zur hochwertigen vorschulischen Bildung für Kinder, die einer autochthonen Volksgruppe in West-Thrakien (Griechenland) angehören” gerichtet.
In der Anfrage, die auf Initiative der Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa (ABTTF) von den vier Europaabgeordneten gemeinsam unterzeichnet und eingereicht wurde, wird darauf hingewiesen, dass die in Griechenland lebende türkische Volksgruppe in West-Thrakien das Recht hat, im Rahmen der ihr gewährten Autonomie im Bildungswesen ihre eigenen Schulen zu gründen und zu verwalten, aber aufgrund des staatlichen Vorgehens die Zahl der zweisprachigen türkischen Grundschulen sinkt.
Unter Hinweis darauf, dass es in West-Thrakien nicht einmal einen zweisprachigen Minderheitenkindergarten gibt, und dass die griechischen Behörden die Forderungen der türkischen Volksgruppe nach einem privaten Kindergarten unbeantwortet lassen, wird in der Anfrage ausgeführt, dass der Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung zur gesunden Entwicklung und zum Bildungserfolg der Kinder beiträgt, und dass die Tatsache, dass den Kindern, die der türkischen Volksgruppe angehören, die Vorschulerziehung in ihrer Muttersprache beraubt wird, zur Bildungsungleichheit führt.
Vincze, Alfonsi, Dorfmann und Toom stellen der Europäischen Kommission die Frage, wie die Europäische Union die Mitgliedstaaten besser dabei unterstützen kann, Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung zu erkennen und Lösungen zu finden, um diese anzugehen, insbesondere im Hinblick auf die Kinder mit sprachlichem Minderheitenhintergrund.
Ferner fragen die vier Europaabgeordneten, welche Schritte die Europäische Kommission zu unternehmen gedenkt, um die Bildungsrechte der Kinder, die der türkischen Volksgruppe angehören, gemäß der Charta der Grundrechte und der EU-Gesetzgebung zu gewährleisten.
