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Batı Trakya

Staatsanwältin von Florina ist gegen die Anerkennung des Sprachzentrums für Mazedonisch!

10.01.2023

ABTTF-Präsident: „Wir sagen immer, dass die Demokratie in unserem Land, das sich rühmt, die Wiege der Demokratie zu sein, in der Praxis stark verzerrt ist und in den Händen einer von Vorurteilen und Stereotypen beherrschten Mentalität liegt!“

Politiker und Justizangehörige wehren sich weiterhin gegen die Anerkennung des in Florina gegründeten und gerichtlich eingetragenen „Sprachzentrums für Mazedonisch“. Anastasia Kalaitzis, Staatsanwältin von Florina, legte am 29. Dezember 2022 Berufung gegen das Urteil vom Strafgerichtshof von Florina ein. Der Einspruch von Staatsanwältin Anastasia Kalaitzis gegen das Urteil des Amtsgerichts von Florina, das „Sprachzentrum für Mazedonisch in Griechenland“ anzuerkennen, wird am 02. Februar 2023 in Florina verhandelt.

Das Sprachzentrum für Mazedonisch wurde gemäß seiner Satzung mit dem Ziel gegründet, griechischen BürgerInnen das Erlernen der mazedonischen Sprache zu ermöglichen, sie als Wahlfach in den öffentlichen Schulen in den Regionen West-, Zentral- und Ostmakedonien und Thrakien sowie in den Universitäten in Griechenland zu fördern.  Ein weiteres Ziel des Sprachzentrums lautet, die Einrichtung von Abteilungen in den griechischen Universitäten für das Erlernen der mazedonischen Sprache sowie für die Entwicklung der Lehrpläne und Unterrichtsmaterialien für Mazedonisch zu fördern. Die Staatsanwältin von Florina, Kalaitzis, widersetzte sich der Anerkennung des Sprachzentrums für Mazedonisch und argumentierte, dass die Anerkennung des besagten Vereins gegen das zwischen Griechenland und Nordmazedonien unterzeichnete Prespa-Abkommen verstößt und dass es sich hierbei um einen Versuch handelt, eine mazedonische Minderheit hierzulande zu schaffen. Laut dem Nachrichtenbericht der Zeitung Birlik behauptete die Staatsanwältin von Florina, dass die Vereine, die durch die Initiativen für die Anerkennung auf griechischem Boden einer Fremdsprache, die als offizielle Sprache eines an Griechenland in Mazedonien und Thrakien (West) grenzenden Staates gilt, gegründet wurden, im Konflikt mit der griechischen Ordnung und Sicherheit im Konflikt stehen.

„Die Einwände gegen die Gründung und Eintragung des Sprachzentrums für Mazedonisch zeigen, wie tief verwurzelt Vorurteile und Stereotypen in unserem Land Griechenland sind. Tatsächlich wurde bei den Einwänden, die nach der Eintragung des Vereins durch das Gericht erhoben wurden, ausgelegt, dass die Anerkennung des fraglichen Vereins eine nationale Angelegenheit ist, und es wurde behauptet, dass der Hauptzweck des Vereins darin besteht, eine mazedonische Minderheit in Griechenland zu schaffen. Diese Mentalität mit Vorurteilen und Stereotypen in unserem Land besteht darauf, die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in Bezug auf die Türkische Union von Xanthi, den Kulturverein türkischer Frauen in der Präfektur Rodopi und den Jugendvereins der Minderheit in der Präfektur Evros nicht zu vollstrecken, indem sie behauptet, dass es in Griechenland gemäß dem Vertrag von Lausanne eine muslimische Minderheit gibt. Der EGMR hatte damals entschieden, dass Griechenland die Vereinigungsfreiheit verletzt hat. Seit 2008 wurden die besagten EGMR-Urteile trotz vieler Entscheidungen des Ministerkomitees des Europarates noch immer nicht vollstreckt, weil die Exekutive und die Justiz in unserem Land diese Urteile offensichtlich nicht vollstrecken wollen. Wir sagen immer, dass die Demokratie in unserem Land, das sich rühmt, die Wiege der Demokratie zu sein, in der Praxis stark verzerrt ist und in den Händen einer von Vorurteilen und Stereotypen beherrschten Mentalität liegt!“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

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