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Batı Trakya

Die Regierenden Griechenlands ignorieren weiterhin die Rechtsverletzungen, denen die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien seit Jahren ausgesetzt ist

17.01.2022

ABTTF Präsident: „Während unser Land uns im Laufe der Jahre unsere Bildungsautonomie durch einseitige Politiken und Praktiken beraubte, jedes Jahr unsere Grundschulen eine nach der anderen wegen Schülermangels schloss und unsere Forderung nach zweisprachigen Minderheitenkindergärten ignorierte, eröffnete unser Mutterland auf Wunsch der griechisch-orthodoxen Minderheit Schulen auf Gökçeada (Imbros) und sogar nur für vier SchülerInnen. Derzeit wird in den Kindergärten sowie Grund-, Mittel- und Oberschulen der griechisch-orthodoxen Minderheit in Gökçeada (Imbros) unterrichtet. Daher meine Frage: Ist es unser Land oder unser Mutterland, das seinen Verpflichtungen nachkommen muss, die sich aus dem Vertrag von Lausanne und internationalen Abkommen ergeben?“

Die Präsidentin Griechenlands, Katerina Sakellaropoulou, und der Premierminister Kyriakos Mitsotakis nahmen am 16. Januar 2022 per Videokonferenz an der orthodoxen Weihnachtsveranstaltung teil, die vom Verein der Einwohner von Gökçeada (Imbros) online organisiert wurde. Auch der griechische Außenminister Nikos Dendias sandte eine Botschaft an die Veranstaltung.

In ihrer Begrüßungsrede bei der Veranstaltung drückte die Präsidentin Sakellaropoulou ihre Hoffnung aus, dass die türkischen Behörden ihre Haltung gegenüber der griechisch-orthodoxen Minderheit in der Türkei ändern und die Bestimmungen des Vertrags von Lausanne über die nichtmuslimischen Minderheiten in Übereinstimmung mit den internationalen Abkommen zum Schutz der Menschenrechte ohne Ausnahme umsetzen würden. Sakellaropoulou fügte hinzu, dass Griechenland immer die Bemühungen unterstützen wird, den Hellenismus auf Gökçeada (Imbros) zu stärken und die Ungerechtigkeiten zu beseitigen, die er im Laufe der Zeit erlitten hat.

In seiner Rede sagte der Premierminister Mitsotakis, dass die griechische Regierung den Griechen von Gökçeada (Imbros) immer zur Seite stehen wird, und forderte die Türkei auf, die Rechte der lebenden griechisch-orthodoxen Minderheit zu respektieren. Mitsotakis erklärte, dass sie auf allen internationalen Plattformen Druck auf die Türkei ausüben werden, um sie dazu zu bewegen, dass sie das respektiert, was sie unterzeichnet hat, und fügte hinzu, dass sie Ankara immer an seine offiziellen Verpflichtungen erinnern werden, da jede Diskriminierung der Griechen von Gökçeada (Imbros), die türkische Staatsbürger sind, nicht nur eine Verletzung des Vertrags von Lausanne darstellt, sondern auch der internationalen Abkommen zum Schutz der Menschenrechte.

In seiner Botschaft forderte der Außenminister Dendias die Türkei auf, den Vertrag von Lausanne vollständig umzusetzen und die Rechte der griechisch-orthodoxen Minderheit Gökçeada (Imbros), Bozcaada (Tenedos) und Istanbul in vollem Umfang zu respektieren. Dendias sagte, dass sie die Türkei weiterhin bei jeder Gelegenheit an ihre Verpflichtungen erinnern und die Ungerechtigkeiten hervorheben werden, die der Hellenismus von Gökçeada (Imbros) erlitten hat, und forderte die Türkei auf, die internationalen und europäischen Standards für die Achtung der Rechte von Menschen und Minderheiten einzuhalten.

„Ich war äußerst überrascht, als ich die Äußerungen von Präsidentin, Premierminister und Außenminister unseres Landes Griechenland mit ähnlichem Inhalt gelesen habe. Die Regierenden unseres Landes haben wieder einmal den Tatsachen den Rücken gekehrt und eine Illusion geäußert, an die nur sie glauben. Unser Land leugnet die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien, die gemäß dem durch den Lausanner Friedensvertrag von 1923 festgelegten Gegenseitigkeitsprinzip die gleichen Rechte wie die griechisch-orthodoxe Minderheit in unserem Mutterland hat und betrachtet sie als eine Bedrohung und eine Gefahr. Es ist absurd, dass unser Land, das die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Bezug auf unsere Vereine seit fast 14 Jahren trotz aller Ermahnungen und Aufforderungen des Ministerkomitees des Europarates noch immer nicht vollstreckte, unser Mutterland zur Einhaltung seiner Verpflichtungen aus dem Vertrag von Lausanne und internationalen Abkommen auffordert. Während unser Land uns im Laufe der Jahre unsere Bildungsautonomie durch einseitige Politiken und Praktiken beraubte, jedes Jahr unsere Grundschulen eine nach der anderen wegen Schülermangels schloss und unsere Forderung nach zweisprachigen Minderheitenkindergärten ignorierte, eröffnete unser Mutterland auf Wunsch der griechisch-orthodoxen Minderheit Schulen auf Gökçeada (Imbros) und sogar nur für vier SchülerInnen. Derzeit wird in den Kindergärten sowie Grund-, Mittel- und Oberschulen der griechisch-orthodoxen Minderheit in Gökçeada (Imbros) unterrichtet. Daher meine Frage: Ist es unser Land oder unser Mutterland, das seinen Verpflichtungen nachkommen muss, die sich aus dem Vertrag von Lausanne und internationalen Abkommen ergeben?“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).