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Batı Trakya

Endgültiger Schlag gegen die religiöse Autonomie der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien!

24.06.2019

Halit Habip Oğlu: „Für uns als die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien ist es unmöglich, dem vom griechischen Staat ohne Berücksichtigung unserer Forderungen ausgearbeiteten und in Kraft gesetzten neuen Präsidialdekret zuzustimmen, das beabsichtigt, uns unsere Mufti-Ämter wegzunehmen“

Das Präsidialdekret, das die Umstrukturierung der Mufti-Ämter in Komotini, Xanthi und Didymoticho in der Region West-Thrakien, Griechenland, vorsieht, wurde am 11. Juni 2019 erlassen und trat in Kraft. Mit dem Präsidialdekret Nr. 52/2019 werden die Mufti-Ämter der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien vollständig an das griechische Ministerium für Bildung, Forschung und religiöse Angelegenheiten angegliedert und in eine gewöhnliche Staatsbehörde umgewandelt. Das aus 26 Artikeln bestehende Präsidialdekret sieht vor, dass das Personal, das in den Mufti-Ämtern angestellt werden soll, vom Ministerium benannt und ernannt wird, und schränkt völlig die Befugnisse der Muftis ein.

“Unser Land Griechenland, das die Muftis, die wir gewählt haben, seit Jahren nicht anerkennt, hat  wieder getan, was es in Bezug auf die Themen in direktem Zusammenhang mit der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien immer tut und das Präsidialdekret, das Bestimmungen über unsere Mufti-Ämter enthält, ohne Rücksprache mit uns erlassen. Das Präsidialdekret Nr. 52/2019, das vorsieht, dass unsere Mufti-Ämter an das griechische Ministerium für Bildung, Forschung und religiöse Angelegenheiten angegliedert werden, verstößt gegen den Lausanner Friedensvertrag von 1923, der der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien das Recht gewährt, ihre eigenen religiösen Institutionen zu errichten und zu verwalten, sowie gegen die völkerrechtlichen Dokumente über Religionsfreiheit. Mit diesem Präsidialdekret, das unsere Mufti-Ämter in eine gewöhnliche Staatsbehörde umwandelt und beabsichtigt, unsere Muftis durch Entziehung ihrer Befugnisse in eine Marionette des griechischen Staates zu verwandeln, wird die durch die internationalen Verträge gewährte religiöse Autonomie der türkischen Gemeinschaft komplett abgeschafft und ihre Religionsfreiheit offen verletzt. Für uns als die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien ist es unmöglich, dem ohne Berücksichtigung unserer Forderungen ausgearbeiteten und in Kraft gesetzten neuen Präsidialdekret zuzustimmen, das beabsichtigt, uns unsere Mufti-Ämter wegzunehmen. Die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien ist entschlossen, im Rahmen der Demokratie und geltenden Gesetze mit allen ihren Institutionen und Organisationen einheitlich und solidarisch gegen dieses Präsidialdekret vorzugehen”, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

*Foto: www.gundemgazetesi.com 

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