Presseerklärung des Beratungsausschusses der türkischen Minderheit in West-Thrakien
Presseerklärung des Beratungsausschusses der türkischen Minderheit in West-Thrakien vom 28.01.2004 über “den Demonstration der türkischen Minderheit” am 29. Januar 1988:
Der 29. Januar ist ein Wendepunkt für die Türken in West-Thrakien, der von entscheidender Bedeutung ist.
Der 29. Januar ist ein Tag, an dem registriert worden ist, dass die Türken in West-Thrakien niemals auf ihre nationale Identität und auf andere ihrer Rechte verzichten werden.
Unsere Gesellschaft hat die Verleugnung ihrer nationalen Identität niemals angenommen und akzeptiert. Niemand sollte daran zweifeln, dass die türkische Minderheit in West-Thrakien seine entschlossene Haltung auch in Zukunft beharrlich fortsetzen wird.
Die türkische Minderheit hat auch vor 16 Jahren, am 29. Januar 1988 gegen die Schließung ihres hochgeschätzten Vereins und gegen die Verleugnung ihrer nationalen Identität, wobei man ihre Rechte auf Organisierung und Meinungsäußerung, welche die Grundrechte der demokratischen Rechte darstellen, verletzte, ihre Stimme erschollen. Sie hat der ganzen Welt laut gerufen, dass sie niemals auf ihren Kampf für ihre Grund –und Minderheitenrechte verzichten wird.
Man wollte diesen entschlossenen Widerstand der west-thrakischen Türken über jahrelang ersticken. Die Kreise, die feindliche Einstellung gegenüber der Minderheit hatten und dementsprechend sich mit Demokratie und Menschlichkeit unvereinbar waren, haben nach zwei Jahren nach der Demonstration der türkischen Minderheit am 29. Januar 1990 in der Region eine systematische Terrorwelle verbreitet, die sie vorher geplant hatten. Sie haben mit Hilfe der unbekannten Banden die Geschäfte der west-thrakischen Türken überfallen, geplündert und viele Türken geschlagen und verletzt.
Obwohl unsere Staatsmänner darauf hin versprochen hatten, das verletzte Ansehen unserer Minderheit wiedergutzumachen und den Schaden zu ersetzen, tat sich bis heute nichts mehr. Erst nach 10 Jahren wurde vom Gericht beschlossen, dass für die Entschädigung der bei den am 29. Januar 1990 hervorgerufenen Verlusten wegen der Fahrlässigkeit der Polizei der Staat verantwortlich war. Auch dieses konnte bis heute nicht dazu führen, dass der politische Wille gezeigt werden konnte, um die Fehler der Vergangenheit wiedergutzumachen. Die türkische Minderheit West-Thrakiens fühlt sich von der Fortsetzung der Interesselosigkeit sehr enttäuscht.
Obwohl Griechenland seit 23 Jahren EU-Mitglied ist, ist es Besorgnis erregend, dass wir immer noch Probleme hinsichtlich unserer Rechte erleben. Dieser Zustand widerspricht sowohl den allgemeinen Werten der EU als auch der zeitgenössischen Kultur in Bezug auf ihr Ziel, den Grundsätzen der Demokratie und des Rechts entsprechend zu leben.
Die west-thrakischen Türken werden in nationalen und internationalen Ebenen, auf legalen Plattformen vor allem aber bei den juristischen Mechanismen ihre Stimmen erheben. Sie werden gegen die zurückliegende Anschauungen und Tabus kämpfen, um ihre auf den Lausanner Friedensvertrag und andere internationale und bilaterale abkommen, auf Verfassung und auf das Recht der EU beruhende Rechte zu erhalten. Sie glaubt an die Überlegenheit der Demokratie und des Rechts. Sie wird anhand dieses Glaubens menschliche Werte weiterhin verteidigen und auf diese Weise dem Zustand, wo gesellschaftlicher Frieden existiert, beitragen sowie Basis für noch schönere und sichere Zukunft für die nächsten Generationen schaffen. Es wird erwartet, dass auch jeder, der in Griechenland lebt sowie alle Behörden und Institutionen in Griechenland für die Gewährleistung des gesellschaftlichen Friedens, der Solidarität, der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Aufstieges in diesem Sinne vorgehen.
Das Jahr 2004 bringt sowohl für unsere Heimat Griechenland als auch für unsere Minderheit eine neue Wahlperiode mit sich. Einer unserer Anstrengungen als west-thrakische Türken um legale Rechte und Gerechtigkeit ist es das Repräsentationsrecht im Parlament, welches das unabdingbarste Element unseres demokratischen Systems ist. Und das ist nur möglich, wenn unsere Bevölkerung ihre Stimmen richtig und bewusst abgeben kann. Der Beratungsausschuss der türkischen Minderheit in West-Thrakien fordert dementsprechend, dass alle Angehörigen der Minderheit gegenüber politischer Manipulationen aufmerksam und sensibel zu sein und im Solidaritätsbewusstsein mit gesundem Menschenverstand handeln sowie ihr Wahlrecht bewahren.
Der 29. Januar möge zum Guten ausschlagen für den Jahrestag unserer gesellschaftlicher Solidarität und des Widerstandes. “