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Batı Trakya

ABTTF berichtet bei HABITAT-Konferenz über Probleme der West-Thrakien-Türken

04.07.2006
Auf der HABITAT-Konferenz der Vereinten Nationen, die vom 18.-23. Juni 2006 mit etwa sechstausend Delegierten aus aller Welt im kanadischen Vancouver stattfand, berichtete die ABTTF vor der Weltöffentlichkeit von den strukturellen Problemen in West-Thrakien, insbe-sondere im Bereich der Infrastruktur, der lokalen Verwaltung und des Bildungswesens

Im Bewusstsein, dass neben der politischen Lobbyarbeit im Hinblick auf die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien auch deren ökonomische und soziale Nöte auf der internationalen Ebene zur Sprache gebracht werden müssen, haben der ABTTF-Vorsitzende Halit Habipoğlu und Barış Ha-san, PR-Mitarbeiter der ABTTF und ehemaliges Mitglied der Union der West-Thrakien-Türken in Ankara, vor den Delegierten der UN-HABITAT-Konferenz in Vancouver über die Verhältnisse in West-Thrakien berichtet.

Habipoğlu bezeichnet die HABITAT-Konferenz, auf der Entwicklungsfragen in wenig entwickelten Gesellschaften zur Sprache kommen, als wichtiges Forum zur Vorstellung der Probleme der türkischen Minderheit im Bereich der lokalen Verwaltung, der wirtschaftlichen Entwicklung und des Bildungswe-sens: „Hier haben wir unter den aus der ganzen Welt angereisten Delegierten und UNO-Vertretern Ansprechpartner gefunden, denen wir die Repressionen und Menschenrechtsverletzungen schildern konnten, denen die türkische Minderheit in Griechenland ausgesetzt ist. Wir haben Gehör gefunden für unsere Probleme in den Bereichen Infrastruktur, wirtschaftliche Entwicklung und Bildung. Unsere Ge-sprächspartner haben uns weitere Unterstützung auf anderen internationalen Foren und Diskussions-plattformen zugesichert.

Auf der Ebene der UNO gibt es eine Vielzahl internationaler Abkommen besonders zum Schutz der Kultur und der Rechte von Minderheiten, so Halit Habipoğlu: „In den Berichten der Europäischen Kommission wird West-Thrakien als eines der am wenigsten entwickelten Regionen der EU geführt. Es ist daher für uns entscheidend, dass wir in unserer Lobbyarbeit verstärkt bei den von Griechenland unterzeichneten UNO-Verträgen ansetzen.“

Unterstützung für die ABTTF durch den kanadischen UNESCO-Delegierten.
Die Gesprächskontakte hätten ihn darin bestärkt, dass die ABTTF die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien verstärkt auf der internationalen Ebene vortragen müsse, sagte Habipoğlu. Der kanadische UNESCO-Delegierte Bernard Combes, mit dem er die Probleme des Bildungswesens der Minderheit besprochen habe, habe ihm seine Unterstützung für weitere Initiativen der ABTTF in diesem Bereich zugesagt.

Konkrete Maßnahmen zum Schutz der türkischen Kulturgüter in West-Thrakien erforderlich
Der Zustand der historischen Denkmäler türkischer Kultur in West-Thrakien sei besorgniserregend, er-klärte Habipoğlu. Die Denkmäler, die für die kulturelle Identität der Minderheit zentrale Bedeutung haben, stehen angesichts fehlender Instandsetzungsmaßnahmen vor dem vollständigen Verfall. Die lokalen Behörden könnten die für Reparaturen erforderlichen Haushaltsmittel nicht aufbringen und der griechische Staat zeige kein Interesse am Erhalt solcher Denkmäler.

Als die ABTTF im Jahr 1996 erstmals an der HABITAT-Konferenz in Istanbul teilnahm, wurde sie von der griechischen Regierung noch massiv behindert. Nach ihrer Teilnahme in Istanbul war sie je-doch bei der UNO als NGO registriert und wurde daher zum HABITAT-Welt-Städteforum in Barcelona im Jahr 2004 offiziell eingeladen.

HABITAT wurde im Jahr 1978 mit dem Ziel ins Leben gerufen, weltweit sozialverträgliche, umweltge-rechte und lebenswerte Wohnbedingungen zu schaffen. HABITAT leistet auf der Basis der universalen Ziele der UNO und im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten bei der Bewältigung von Problemen in schnell wachsenden Gesellschaften Unterstützung bei der Armutsbekämpfung und bei nachhaltigen Entwicklungsmaßnahmen.
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