Der Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), Halit Habip Oğlu, traf sich am 26. November 2025 im Büro der Vereinten Nationen (UN) in Genf mit dem UN-Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen, Nicolas Levrat.
Bei dem Treffen brachte Habip Oğlu in Begleitung von der Direktorin für Internationale Angelegenheiten der ABTTF, Melek Kırmacı, die grundlegenden und aktuellen Probleme sowie die Menschenrechtsverletzungen, denen die türkische Volksgruppe in West-Thrakien, Griechenland ausgesetzt ist, zur Sprache.
Habip Oğlu wies darauf hin, dass entgegen der durch den Vertrag von Lausanne von 1923 garantierten Bildungsautonomie der türkischen Volksgruppe die autonomen und privaten türkischen Grundschulen in der Region West-Thrakien jedes Jahr per Ministerialbeschluss unter dem Vorwand der mangelnden Schülerzahl nacheinander geschlossen wurden. Er merkte an, dass nach der Schließung der drei weiteren türkischen Grundschulen im Schuljahr 2025-2026 die Zahl der türkischen Grundschulen, die 2011 noch 188 betrug, heute auf 83 gesunken ist.
Habip Oğlu betonte, dass Griechenland die ethnisch türkische Identität der türkischen Volksgruppe leugnet und die Vereine, die das Wort „türkisch“ in ihren Namen tagen, hierzulande aufgelöst wurden bzw. nicht registriert werden, und fügte hinzu, dass Griechenland seit über 17 Jahren die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in der Fallgruppe Bekir-Ousta und andere in Bezug auf die türkischen Vereine immer noch vollstreckt hat.
Habip Oğlu sagte, dass Griechenland durch das einstimmig gefällte Urteil des EGMR vom 24. Juni 2025 im Fall „Sagir und andere“ bezüglich des Kulturvereins türkischer Frauen in der Präfektur Xanthi, der aufgrund des Wortes „türkisch“ in seinem Namen durch die griechischen Gerichte nicht registriert worden war, wegen Verstoßes gegen Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) erneut verurteilt wurde.
Habip Oğlu erklärte, dass die Abgeordneten, Menschenrechtsaktivisten und Institutionen, die die türkische Volksgruppe vertreten, in der Politik und den Medien in Griechenland zur Zielscheibe gemacht werden, und fügte hinzu, dass die anführenden Persönlichkeiten der türkischen Volksgruppe mit falschen Anschuldigungen angeklagt werden, um sie einzuschüchtern, und nannte einige Beispiele dafür.