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Batı Trakya

ABTTF nahm an der Sitzung des UN-Forums für Minderheitenfragen teil

01.12.2023

Die Vertreter der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien brachten bei der Sitzung die diskriminierenden Praktiken gegenüber der türkischen Volksgruppe sowie die Bildungsprobleme im Zusammenhang mit dem Zugang zu qualitativ hochwertiger Schulbildung zur Sprache.

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) nahm an der 16. Sitzung des Forums für Minderheitenfragen der Vereinten Nationen (UN) teil, die vom 30.11.-01.12.2023 in Genf stattgefunden hat Bei der Sitzung zum Thema „Minderheiten und zusammenhaltende Gesellschaften: Gleichheit, soziale Inklusion und sozioökonomische Teilnahme“ haben die ABTTF und die Vereinigung der Universitätsabsolventen der Minderheit von West-Thrakien (BTAYTD) die türkische Volksgruppe in West-Thrakien vertreten.

Die Delegation der West-Thrakien Türken, bestehend aus der ABTTF-Direktorin für internationale Angelegenheiten Melek Kırmacı Arık und den BTAYTD-Mitgliedern Kerem Abdurahimoğlu und Meltem Giritli, brachten bei der zweitägigen Sitzung die Probleme der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien zur Sprache.

Am ersten Tag der Sitzung ergriff die ABTTF das Wort und wies darauf hin, dass der fehlende gleichberechtigte Zugang zu qualitativ hochwertiger Schulbildung die Minderheitenkinder daran hindert, ihre bürgerlichen und politischen Rechte wahrzunehmen, und die Diskriminierung in der Gesellschaft aufgrund der Ausgrenzung der Minderheitenkinder erhöht. Die ABTTF stellte fest, dass der Vertrag von Lausanne von 1923 den West-Thrakien-Türken in Griechenland und den Griechen in İstanbul, Bozcaada und Gökçeada das Recht eingeräumt hat, ihre eigenen Schulen zu gründen und zu verwalten, und erklärte, dass Griechenland diese Bildungsautonomie abgeschafft hat und daher das Recht auf Zugang zur gleichen und qualitativ hochwertigen Schulbildung durch staatliche Eingriffe unterbrochen wird.

Die ABTTF merkte an, dass die türkische Volksgruppe in West-Thrakien 55 Prozent der Bevölkerung in Rodopi, 45 Prozent in Xanthi und 10 Prozent in Evros ausmacht, und sagte, dass, obwohl die Kindergartenerziehung im Lande obligatorisch ist, es nicht zugelassen wird, in der Region türkische Kindergärten innerhalb des türkischen Schulsystems oder vollständig private Kindergärten einzurichten.

Die ABTTF machte auf den rapiden Rückgang der Zahl der türkischen Grundschulen aufmerksam und wies darauf hin, dass der Beschluss der Regierung aus dem Jahr 2010, Schulen mit weniger als 9 Schülern zu schließen, trotz der Bildungsautonomie auch für die türkischen Schulen gilt und sich dieser als Instrument der systematischen Diskriminierung der türkischen Volkgruppe erwiesen hat. Die ABTTF fügte hinzu, dass während es im Jahr 2008 188 türkische Grundschulen gab, diese Zahl im Jahr 2023 auf 90 gesunken ist.

Die ABTTF sagte, dass das Hauptproblem im Hinblick auf Schulbildung in der Sekundarstufe die unzureichende Anzahl weiterführender Schulen ist und erklärte, dass die Ereignisse in Bezug auf das Problem des Doppelschichtunterrichts in der Sekundar- und Oberschule der türkischen Volksgruppe in Xanthi die ungleiche und diskriminierende Behandlung türkischer Volksgruppe offenbaren, indem ihre Bildungsbedürfnisse ignoriert werden. Die ABTTF gab an, dass die Behörden trotz der Protestaktionen in den Jahren 2019 und 2023 den Forderungen der türkischen Volksgruppe nicht nachgekommen sind und kein neues Schulgebäude bereitgestellt wurde. Die ABTTF erinnerte an die Versprechen und Verpflichtungen Griechenlands im Rahmen des Völkerrechts und forderte die Wiederherstellung der vollständigen Bildungsautonomie der türkischen Volksgruppe.

Der BTAYTD hingegen brachte die sozioökonomische Diskriminierung der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien durch diskriminierende Praktiken von der Vergangenheit bis zur Gegenwart zum Ausdruck und sagte, dass West-Thrakien heute die am wenigsten entwickelte Region des Landes ist und die türkische Volksgruppe in dieser unterentwickelten Region durch diese diskriminierenden Praktiken noch stärker ungerecht behandelt wird.


 

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