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Batı Trakya

ABTTF brachte die Bildungsprobleme der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien in der EP-Intergruppe für Minderheiten zum Ausdruck

23.11.2023

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) hielt am 23. November 2023 bei der Sitzung der Intergruppe für traditionelle Minderheiten, nationale Volksgruppen und Sprachen des Europäischen Parlaments (EP) in Straßburg eine Präsentation zum Thema “Probleme beim gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Schulbildung für Kinder der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien, Griechenland“.

An der im EP-Gebäude in Straßburg stattgefundene Sitzung, die von den Ko-Vorsitzenden der Intergruppe und EU-Abgeordneten Loránt Vincze (EPP, Rumänien) und François Alfonsi (Die Grinen/EFA, Frankreich) geleitet wurde, nahmen der ABTTF-Präsident Halit Habip Oğlu und die ABTTF-Direktorin für internationale Angelegenheiten Melek Kırmacı Arık. Prof. Dr. Mustafa Kaymakçı, Vorsitzender des Solidaritätsvereins der Türken auf Rhodos, Kos und Dodekanes-Inseln (ROISDER), nahm auch an der Sitzung teil und hielt eine Präsentation über die Bildungsprobleme der türkischen Volksgruppe auf Rhodos und Kos.

In seinen einleitenden Worten wies der ABTTF-Präsident Halit Habip Oğlu darauf hin, dass Griechenland der einzige Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) ist, der die Existenz autochthoner nationaler Minderheiten leugnet, und fügte hinzu, dass obwohl die Kindergartenerziehung im Land obligatorisch ist, die Einrichtung zweisprachiger Kindergärten in der Region West-Thrakien, in der die türkische Volksgruppe lebt, nicht erlaubt ist. Habip Oğlu führte aus, dass es ernsthafte Probleme im Zusammenhang mit den zweisprachigen Grundschulen der türkischen Volksgruppe gibt, und sagte, dass die Zahl der türkischen Grundschulen in West-Thrakien im Laufe der Jahre von 226 auf 90, auf Rhodos von 9 auf 0 und auf Kos von 3 auf 0 zurückgegangen ist. Er stellte fest, dass diese Zahlen für sich selbst sprechen und die Wahrheit ganz klar offenbaren.

In ihrer Präsentation stellte die ABTTF fest, dass die türkische Volksgruppe in West-Thrakien zwar über eine durch den Vertrag von Lausanne garantierte Bildungsautonomie verfügt, die türkischen Grundschulen mit autonomem Status in West-Thrakien jedoch unter dem Vorwand der geringen Schülerzahl geschlossen werden. Die ABTTF betonte, dass die Zahl der türkischen Grundschulen in West-Thrakien seit 2010 erheblich zurückgegangen ist, und merkte an, dass die Zahl dieser im Schuljahr 2023–2024 auf 90 gesunken ist.

Unter Hinweis darauf, dass es in West-Thrakien keine zweisprachigen Kindergärten für die türkische Volksgruppe gibt und die griechischen Behörden die Forderungen der türkischen Volksgruppe nach privaten Kindergärten unbeantwortet gelassen haben, erklärte die ABTTF, dass die Zahl der türkischen Sekundarschulen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in der Region deutlich unzureichend ist und es in den Präfekturen Komotini und Xanthi jeweils nur eine einzige zweisprachige türkische Sekundarschule gibt. Die ABTTF führte aus, dass eine 11-tägige Protestaktion gegen die Einführung des Doppelschichtunterrichts an der Sekundar- und Oberschule der türkischen Volksgruppe in Xanthi und für die Lösung des seit Jahren bestehenden Problems bezüglich des unzureichenden  Schulgebäudes organisiert wurde, aber die genannten Probleme trotz der Protestaktion weiterhin bestehen, und fügte hinzu, dass kürzlich eine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung zu diesem Thema an die Europäische Kommission gerichtet wurde.

Die ABTTF betonte, dass die Situation der Minderheitengemeinschaften in einem Land ein sehr klarer Indikator ist, um das Demokratieniveau in diesem Land zu verstehen, und forderte Griechenland auf, die Bildungsautonomie der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien wiederherzustellen.
 

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