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Batı Trakya

ABTTF nahm am Treffen der EP-Intergruppe für Minderheiten teil

07.04.2022

In ihrer Präsentation bei dem Treffen brachte ABTTF die Probleme der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien im Bildungsbereich zur Sprache.

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) nahm am 7. April 2022 an dem Treffen der Intergruppe für traditionelle Minderheiten, nationale Gemeinschaften und Sprachen im Europäischen Parlament (EP) teil, das online stattfand. Melek Kırmacı Arık, Direktorin für internationale Angelegenheiten von ABTTF, nahm an dem Treffen teil und hielt eine Präsentation über die Probleme der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien im Bildungsbereich, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Mangel an zweisprachigen Minderheitenkindergärten in West-Thrakien, in denen in türkischer und griechischer Sprache unterrichtet wird.

Das Treffen, an dem ca. fünfzig Personen teilnahmen, wurde von den Ko-Vorsitzenden der Intergruppe, François Alfonsi (MdEP, Frankreich) und Loránt Vincze (MdEP, Rumänien), moderiert.

In der ersten von Alfonsi moderierten Sitzung wurde diskutiert, wie die regionale Autonomie als eine Alternative auf die Lösung von Konflikten sowie auf die Sicherung der sprachlichen und kulturellen Rechte der sprachlichen Minderheiten auswirken könnte. Fredrik Karlström, Minister für Industrie und Handel in der Åland-Regierung, und Sia Spiliopoulou Åkermark, Direktorin des Åland-Friedensinstitutes, sprachen in dieser Sitzung über die Geschichte und den aktuellen Stand der Autonomie in der Region Åland, wo die schwedischsprachige Gemeinschaft in Finnland lebt.

Melek Kırmacı Arık, Direktorin für internationale Angelegenheiten von ABTTF, hielt in der zweiten von Vincze moderierten Sitzung eine Präsentation und stellte fest, dass Griechenland die „türkische“ Identität der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien nicht anerkennt und ständig in ihre Bildungsautonomie eingreift. Kırmacı Arık wies darauf hin, dass die türkischen Grundschulen in der Region West-Thrakien in den vergangenen Jahren von den griechischen Behörden aufgrund unzureichender Schülerzahl eine nach der anderen geschlossen wurden, und erklärte, dass die Vorschulerziehung in Griechenland zwar obligatorisch ist, aber keine zweisprachigen türkischen Kindergärten in West-Thrakien errichtet werden dürfen, und dass den Kindern der türkischen Gemeinschaft das Recht auf eine gute Ausbildung in ihrer Muttersprache Türkisch vorenthalten wird.

Darüber hinaus wies Kırmacı Arık darauf hin, dass die Worte „Türkische Gemeinschaft in West-Thrakien“ im Originaltitel der Petition über den Mangel an zweisprachigen türkischen Kindergärten in West-Thrakien, die von Ozan Ahmetoğlu, Elternteil eines Schülers, dem EP-Petitionsausschuss eingereicht wurde, entfernt wurden, nachdem es in der Sitzung des Ausschusses am 10. Januar 2022 über die Petition debattiert worden war. Kırmacı Arık erläuterte auch ausführlich das Problem der zweisprachigen Kindergärten, da der EP-Petitionsausschuss die Petition für Stellungnahme darüber an den EP-Ausschuss für Kultur und Bildung gesandt hat.

Kırmacı Arık rief Griechenland auf, die Bildungsautonomie der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien zu respektieren, und forderte die griechischen Behörden auf, die Anträge auf Errichtung zweisprachiger türkischer Kindergärten im Rahmen des Schulsystems der türkischen Minderheit sowie auf Eröffnung zweisprachiger privater Kindergärten in West-Thrakien zu genehmigen.

Während der Fragen-und-Antworten-Sitzung im Anschluss an die Präsentation wies Vincze darauf hin, dass die MdEPs aus Griechenland die Existenz einer türkischen Minderheit in Griechenland leugnen und es fast unmöglich ist, mit ihnen einen Dialog aufzubauen. Alfonsi stellte fest, dass sie als MdEPs das Vorgehen Griechenlands gegenüber der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien verurteilen sollten.
 

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