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Batı Trakya

Die Situation und Probleme der muslimischen Gemeinde in Griechenland wurden in dem von ABTTF organisierten Programm mit dem Titel „Fakten über unser Land“ besprochen

13.12.2021

Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) startete am 10. Dezember 2021 ihre Online-Programmreihe mit dem Titel „Fakten über unser Land“.

Anna Stamou, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei der Muslimischen Vereinigung Griechenlands, war Gast des ersten anlässlich des Internationalen Menschenrechtstages organisierten Programms, das live übertragen wurde. Stamou beantwortete die Fragen, die von Nihan Ayan vom Athener Büro von ABTTF gestellt wurden.

Stamou sagte, dass es in Griechenland zwei verschiedene muslimische Gemeinden gibt, und zwar die muslimisch-türkische Gemeinschaft in West-Thrakien, die einen Sonderstatus hat, und die griechenlandweite muslimische Gemeinde mit ca. 500.000 Angehörigen. Stamou fügte hinzu, dass in Griechenland etwa 80.000 muslimische Migranten und Flüchtlinge leben.

Auf die Frage nach dem wichtigsten Problem der Muslime in Griechenland antwortete Stamou, dass sich die Muslimische Vereinigung Griechenlands als eine Nichtregierungsorganisation seit vielen Jahren für die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz einsetzt, ungeachtet deren Religion, und dass dies ein langwieriger und schwieriger Prozess ist, und fügte hinzu, dass das Fehlen gleicher Gesetze für alle im Land das wichtigste Problem ist.

Stamou stellte fest, dass Islamophobie ein neues seit kurzem angewendetes Phänomen in Griechenland ist, das den neuen Ansatz des griechischen Staats gegenüber den Muslimen im hierzulande darstellt, und fügte hinzu, dass sie nicht nur auf der Ebene der Zivilgesellschaft, sondern unter allen politischen Parteien eine Einigung fordern, um gemeinsam reden zu können, weil Rassismus und Hassreden nicht nur schutzbedürftigen Menschen, sondern der kompletten Gesellschaft schaden und niemandem nützen.

Auf die Frage, ob eine Moschee mit einer Kapazität von 350 Personen ohne Kuppel und Minarett, die nach 14 Jahren intensiver Bemühungen der muslimischen Gemeinde in Athen aus einem alten vorfabrizierten Hangar umgebaut wurde, ausreiche, antwortete Stamou, dass sie dieses Gebäude nicht als eine echte Moschee betrachten kann, weil es hierbei um ein Gebäude handelt, das nicht die charakteristischen architektonischen Merkmale haben, die die Moscheen normalerweise aufweisen, und fügte hinzu, dass dies ein Beispiel ist, das den Standpunkt des Staates gegenüber der muslimischen Gemeinde im Lande darstellt.

In Bezug auf das Urteil des Obersten Verwaltungsgerichts Griechenlands, das das betäubungslose Schlachten von Tieren verbietet, und die muslimische sowie die jüdische Gemeinde hierzulande unmittelbar betrifft, erklärte Stamou, dass es sich hierbei um ein Urteil handelt, das die Religionsfreiheit einschränkt, und fügte hinzu, dass sie nicht verstehen kann, was mit so einem Urteil bezweckt wird. 

Zum Schluss betonte Stamou, dass das Hauptproblem darin besteht, die Muslime hierzulande nicht vollständig in die Gesellschaft integriert werden, und stellte fest, dass die große Mehrheit der politischen Akteure des Landes diese Realität leider weiterhin ignorieren.

Die komplette Aufzeichnung des auf der Zoom-Platform stattgefundenen und gleichzeitig live auf YouTube-Kanal und Facebook-Seite von ABTTF übertragenen Programms ist in englischer und griechischer Sprache unter den folgenden Links verfügbar:

Englisches Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=8_3WL-XTDvY
Griechisches Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=dcgQqj3kAeY&t=153s
Englisches Video auf Facebook: https://www.facebook.com/939989616164959/videos/200823965502832
Griechisches Video auf Facebook: https://www.facebook.com/939989616164959/videos/2015909678585453

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