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Batı Trakya

ABTTF IST MITGLIED DER FUEV

15.06.2007
ABTTF IST MITGLIED DER FUEV

Die Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa (ABTTF) ist neues Mitglied der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen

Auf dem 52. Nationalitätenkongress der „Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen“ (FUEV), der vom 16. bis zum 20. Mai diesen Jahres in der estnischen Hauptstadt Tallinn stattfand, wurde die „Föderation der West-Thrakien-Türken in Europa“ (ABTTF) mit der Mehrheit der Stimmen der Delegierten als ordentliches Mitglied aufgenommen. Zusammen mit der ABTTF erhielt auch der „Verein von Hochschulabsolventen der westthrakischen Minderheit“ (BTAYTD) die ordentliche Mitgliedschaft. Nach dem Beschluss der Delegierten soll die Minderheit der West-Thrakien-Türken auf den Kongressen der FUEV in Zukunft durch die ABTTF sowie durch den BTAYTD vertreten werden.

Vor dem Beginn des eigentlichen Kongresses wurde die Delegiertenhauptversammlung abgehalten. Nach der Ansprache des FUEV-Präsidenten Romedi Arquint, in der er den Jahresbericht für Mai 2006 bis April 2007 vorlegte, stellte Generalsekretär Frank Nickelsen das Budget 2006 und den Budgetplan für 2007 vor. Letzterer wurde nach der Verlesung des Prüfungsberichts durch den Vorsitzenden der Delegiertenversammlung Hermann Heil per Wahl einstimmig angenommen. Anschließend ging man zur Wahl des neuen FUEV-Präsidenten und seiner Stellvertreter über. Zum neuen Vorsitzenden der FUEV wurde einstimmig der einzige zur Wahl stehende Kandidat, Hans Heinrich Hansen, bestimmt; bei der Abstimmung über die sechs Stellvertreterposten, um die sich acht Kandidaten beworben hatten, wurden vier Angehörige des alten Vorstandes sowie zwei neue Kandidaten zu neuen stellvertretenden Vorsitzenden der FUEV gewählt. Das neue Präsidium der FUEV besteht damit aus dem Vorsitzenden Hans Heinrich Hansen sowie den Vizepräsidenten Heinrich Schultz, Jurij Brankačk, Zlatka Mag Gieler, Andrea Rassel, Martha Stocker und John Cutcliffe.

Anschließend folgte der in Bezug auf die ABTTF wichtigste Tagungspunkt, nämlich die Änderung der Vereinssatzung. Die neue Satzung, nach der auch Minderheitenorganisationen, die außerhalb des Landes ihrer Minderheiten ansässig sind, Mitglied werden können, wurde von den Delegierten einstimmig angenommen. Bei der auf diese Änderung folgenden Abstimmung wurde die ABTTF als ordentliches Mitglied in die FUEV aufgenommen. Danach wurden der Delegiertenversammlung fünf Anträge zur Abstimmung vorgelegt; sie wurden einstimmig angenommen, und es wurde beschlossen, sie als Resolutionen mit empfehlendem Charakter an die Europäische Union und die Regierungen der betreffenden Länder zu übermitteln.

Vorherrschendes Thema auf dem Kongress waren die Probleme der Minderheiten im Zusammenhang mit der Bildung

Nach der Delegiertenversammlung ging man zum Kongressprozedere über. Als Eröffnungsredner des Kongresses sprachen der FUEV-Vorsitzende Romedi Arquint, die estnische Ministerin für Bevölkerung und ethnische Angelegenheiten Urve Palo, der Vorsitzende der „Estnischen Union für Nationale Minderheiten“ Jaak Prozes, der Bürgermeister von Tallinn Edgar Savisaar und der Vorsitzende der „Jugend Europäischer Volksgruppen“ Aleksander Studen-Kirchner.

Bei der ersten Sitzung berichtete der Minister für Unterricht und wissenschaftliche Forschung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, Oliver Paasch, von den Fortschritten, die die deutsche Minderheit in Belgien im Hinblick auf eine muttersprachliche Bildung zu verzeichnen habe. Er betonte dabei, die Rechte, die seine eigene Minderheit besitze, müssten auch allen anderen Minderheiten in Europa gewährt werden. Auch in den nachfolgenden Sitzungen des Kongresses wurde schwerpunktmäßig über das Thema Bildung diskutiert. Besonders hervorgehoben wurde die Tatsache, dass die Chance auf eine schulische Ausbildung in der eigenen Muttersprache eines der grundlegendsten Rechte sei. Entsprechend forderte man in einer Erklärung auf der während des Kongresses abgehaltenen Pressekonferenz die Staaten dazu auf, die Beschränkungen in punkto Bildungsrechte, unter denen ihre Minderheiten immer noch zu leiden hätten, aufzuheben.

ABTTF bringt Bildungsprobleme der westthrakien-türkischen Minderheit zur Sprache

In seiner Rede während der Sitzung zum Thema Bildung erklärte der Generalsekretär der ABTTF, Özkan Reşit, alle Ermahnungen darüber, dass muttersprachliche Bildung als Grundrecht gelte, und alle hierzu unterzeichneten Abkommen würden in Griechenland von staatlicher Seite immer noch ignoriert.

Bei der Diskussion darüber, was man dagegen tun könne, wenn Staaten sich an Ermahnungen und Abkommen nicht hielten, kam man überein, dass die europäischen Minderheiten weiterhin in engem Kontakt stehen und in dieser Frage gemeinsam agieren sollten und dass ihre zivilgesellschaftlichen Einrichtungen ihre Lobbyarbeit bei sämtlichen internationalen Institutionen entschlossen fortführen müssten.

In einer weiteren Sitzung des Kongresses, an der für den „Verein der Hochschulabsolventen der westthrakischen Minderheit“ (BTAYTD) Pervin Hayrullah und Cemil Kabza teilnahmen, erläuterte Cemal Kabza in einer Rede im Namen des BTAYTD die Beziehungen der westthrakien-türkischen Minderheit zur Presse in Griechenland und gab den FUEV-Delegierten ausführliche Informationen über die westthrakien-türkische Presse.

Nächster FUEV-Kongress in der ungarischen Stadt Pécs

Am letzten Tag des arbeitsreichen Kongresses wurde beschlossen, den nächsten, 53. Kongress der FUEV im Mai 2008 in der ungarischen Stadt Pécs abzuhalten; Gastgeber werden die deutsche Minderheit in Ungarn und die ungarische Regierung sein. Die vierköpfige Gesandtschaft der ABTTF – der außer dem Vorsitzenden Halit Habipoğlu und dem Generalsekretär Özkan Reşit auch die Vorstandsmitglieder Mustafa Kasap und Mehmet Hüseyin angehörten – verließ den 52. Kongress der FUEV mit einem positiven Eindruck. In seinem Resümee über den Kongress betonte ABTTF-Präsident Halit Habipoğlu, man habe schon seit vier Jahren an den Kongressen der FUEV teilgenommen, sei aber anfangs als Diaspora-Organisation von einer Mitgliedschaft ausgeschlossen gewesen; dank fortwährender und unermüdlicher Lobbyarbeit habe man nun schließlich aber doch erreicht, dass die ABTTF als Mitglied aufgenommen wurde. „Zu Anfang sagte man uns, wir könnten nicht Mitglied werden, da unsere Organisation außerhalb Griechenlands ansässig ist. Wir haben jedoch an jedem FUEV-Kongress teilgenommen und es so geschafft, ihnen zu erklären, dass wir einen demokratischen Kampf führen. Und schließlich haben sie für uns ihre Vereinssatzung geändert, sodass die ABTTF Mitglied der FUEV werden konnte. Dies beweist einmal mehr, wie wichtig die Lobbyarbeit ist.“

Habipoğlu gratulierte auch dem „Verein von Hochschulabsolventen der westthrakischen Minderheit“ (BTAYTD), der als zweite Organisation der westthrakien-türkischen Minderheit zusammen mit der ABTTF Mitglied der FUEV geworden ist. Zum Schluss seiner Ausführungen sagte er: „Die Minderheit der Westthrakien-Türken wird in Zukunft sechs Delegierte bei der FUEV haben. Dies müssen wir gut nutzen und auf jedem Kongress ausführlich über unsere Probleme berichten.“
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