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Batı Trakya

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Staatspräsident unseres Mutterlandes Türkei besuchte West-Thrakien

11.12.2017
Halit Habip Oğlu: “Der Staatspräsident unseres Mutterlandes Türkei Recep Tayyip Erdoğan hat mit seinem Besuch nach West-Thrakien jedem bewiesen, dass unser Mutterland Türkei ein Garant für die West-Thrakien Türken ist.”

Der Staatspräsident der Republik Türkei, die das Mutterland der West-Thrakien Türken ist, Recep Tayyip Erdoğan hat am 7.-8. Dezember 2017 Griechenland besucht. Erdoğan, der auf die Einladung des Staatspräsidenten Griechenlands Prokopis Pavlopulos nach Griechenland kam, hat am 7. Dezember in Athen eine Reihe von Gesprächen geführt und im Anschluss daran am Freitag, den 8. Dezember West-Thrakien besucht, um mit seinen der türkischen Gemeinschaft zusammen zu kommen. Dieser Besuch, der nach 65 Jähren zum ersten Mal auf Staatspräsidentenebene stattfand, hat den West-Thrakien Türken eine riesen Freude bereitet.

Staatspräsident Erdoğan: „Umfasst der Lausanner Friedensvertrag nur die Ägäis? Hat die Minderheit in West-Thrakien keine Rechte? Warum werden die Muftis nur ernannt?“

Am 7. Dezember sprach der Staatspräsident Erdoğan mit dem Staatspräsidenten und Ministerpräsidenten Griechenlands. Während seines Gesprächs mit seinem griechischen Amtskollegen Pavlopulos brachte Erdoğan, der im Schloss des Staatpräsidenten mit einer offiziellen Zeremonie empfangen wurde, bei seinem Gespräch auch West-Thrakien Türken zum Ausdruck und sagte: „Sie erwähnen, dass es im Lausanner Friedensvertrag bezüglich der Türken hierzulande nur die Rede von einer muslimischen Minderheit ist. Es ist wahr. Jedoch kommt beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) der Begriff der türkischen Minderheit vor. Und dieser Begriff existiert dort auch in den Urtielen.“ Er brachte auch die Hauptmufti-Frage auf die Tagesordnung, die eine der nicht umgesetzten Bestimmungen des Lausanner Friedensvertrags darstellt und fügte hinzu: „Daraus ergibt sich, dass der Lausanner Friedensvertrag nicht umgesetzt wird. Zunächst müssen wir beweisen, dass der Lausanner Friedensvertrag umsetzbar ist.“ Damit hat er die Notwendigkeit zur Sprache gebracht, dass der Lausanner Friedensvertrag aktualisiert werden soll.

Das Thema zur Aktualisierung des Lausanner Friedensvertrags kam auch beim Gespräch des Staatspräsidenten Erdoğan mit dem griechischen Ministerpräsidenten Tsipras auf die Tagesordnung. Als Antwort auf die Erklärung des Tsipras, dass eine neue Strukturierung des Lausanner Vertrags nicht in Frage kommt, hat Erdoğan ihn gefragt: „Umfasst der Lausanner Friedensvertrag nur die Ägäis? Hat die Minderheit in West-Thrakien keine Rechte? Warum werden die Hauptmuftis nur ernannt?“

Staatspräsident Erdoğan, der West-Thrakien besuchte, wurde von West-Thrakien Türken mit Begeisterung empfangen

Nach Abschluss seiner Gespräche in Athen kam Recep Tayyip Erdoğan am Freitag, den 8. Dezember 2017 nach Komotini. Bei dem Besuch, an dem der türkische Stabschef Hulusi Akar, der aus West-Thrakien stammende stellvertretende Ministerpräsident Hakan Çavuşoğlu, Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, Justizminister Abdülhamit Gül, EU-Minister und Chefunterhändler Ömer Çelik, Minister für Energie und Naturquellen Berat Albayrak und Innenminister Süleyman Soylu als seine Begleiter teilgenommen haben, wurde Staatspräsident Erdoğan im Stadtviertel Kırmahalle mit folgenden Slogans empfangen: „Chef, mein Leben möge Ihnen aufgeopfert sein!“, „Der liebe Gott möge uns Ihre Existenz nicht fehlen lassen, Sie sind ein Osmane“, „Stehen Sie immer gerade und unterwerfen Sie sich nicht“.

Der Staatspräsident und die Delegation in seiner Begleitung haben das Freitagsgebet unter der Führung des Leiters der religiösen Angelegenheiten Ali Erbaş verrichtet und anschließend die Celal Bayar Mittelschule und das Gymnasium der Minderheit besucht. Dort traf er sich mit den Vertretern der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien und sagte: „Vorher bin ich hierher als Ministerpräsident gekommen. Und jetzt ist es mir wieder geglückt, diesmal als Staatspräsident hier zu sein. (…) Nach 65 Jahren befinde ich mich als einer Staatspräsident der Türkischen Republik unter euch und bei euch. Ihr habt hier, besonders mit eurem Boden, euerer Identität, Persönlichkeit einen Existenzkampf geliefert. Aus diesem Grund möchte ich euch recht herzlich gratulieren und meine Glückwünsche aussprechen.”

“Erdoğan: Ich bin der Auffassung, dass wir als Türkei Recht darauf haben, eine ähnliche Annäherung, wie wir unseren Bürgern mit griechischer Herkunft aufwiesen, von Griechenland zu erwarten”

Erdoğan vermerkte wie folgt: „Wir möchten, dass ihr über die jegliche Möglichkeit gemäß dem Lausanner Friedensvertrag, den erworbenen Rechten der EU und den internationalen Menschenrechtsverträgen verfügen sollen. In diesem Rahmen erwarten wir wohl, dass die EGMR-Urteile umgesetzt werden. Ich habe allen Zuständigen Griechenlands, mit denen ich gesprochen habe, diese Punkte zum Ausdruck gebracht.“ Er fügte hinzu, dass die West-Thrakien Türken das Recht darauf haben, von Griechenland zu erwarten, dass Griechenland eine ähnliche Handlung, wie die Türkei, die an die Probleme der in İstanbul lebenden Griechen herangegangen ist, den West-Thrakien Türken gegenüber aufweist. Weiterhin sagte er, dass die West-Thrakien Türken durchaus mit Recht eine entsprechende Handlung erwarten können, was den Bestimmungen des Lausanner Friedensvertrages und der EU-Standards entspricht.

Nach Abschluss des Besuchs des Celal-Bayar-Gymnasiums appellierte der Staatspräsident Erdoğan in einem Hotel in Komotini an die West-Thrakien Türken und erinnerte daran, dass der Lausanner Friedensvertrag nicht nur zwischen der Türkei und Griechenland unterzeichnet wurde, und wies darauf hin, dass dieser Vertrag unter den bestehenden Möglichkeiten besonders, was die Lösung der Fragen in Bezug auf das Hauptmufiamt und die Bildung angeht, aktualisiert werden soll.

“Der Besuch des Staatspräsidenten unseres Mutterlandes der Republik Türkei hat uns sehr geehrt und glücklich gemacht. Der Staatspräsident ist persönlich nach West-Thrakien gekommen und hat damit jeden überzeugt, dass unser Mutterland Türkei ein Garant für die West-Thrakien Türken ist. Der Staatspräsident unseres Mutterlandes, der unter der Begleitung von mehreren Ministern unsere Region besucht hat, hat während seiner Gespräche, die er vor seinem Besuch in West-Thrakien in Athen geführt hat, unsere Probleme sehr offenherzig angesprochen und im Hinblick auf die Lösungen unserer Probleme auf die Erforderlichkeit hingewiesen, dass der Lausanner Friedensvertrag aktualisiert werden muss. Unser Mutterland hat dem Staatspräsidenten und Ministerpräsidenten unseres Landes vor den Medienvertretern und der öffentlichen Meinung sehr eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass man uns, die West-Thrakien Türken, ungerecht und auf eine diskriminierende Art und Weise behandelt. Während seines Besuches hat der Staatspräsident auf den Tisch gelegt, dass die West-Thrakien Türken mit Recht ein entsprechendes Verhalten von ihrem Land Griechenland erwarten können, welches dem Lausanner Friedensvertrag und den EU-Standards entspricht. Ja! Es ist genau das, was wir wollen. Wir sind Türken und zwar die West-Thrakien Türken. Unser einziger Wunsch lautet, dass wir auf diesem Boden, wo wir seit Jahrhunderten leben, ein Leben führen können, wie wir es verdient haben. Nun hat jeder eingesehen, dass hinter unserem diesbezüglichen Kampf als West-Thrakien Türken ein starkes Mutterland, die Türkei, als Garant steht. Wir hoffen, dass der Besuch des Staatspräsidenten unseres Mutterlandes Recep Tayyip Erdoğan ein Wendepunkt für die West-Thrakien Türken sein wird. Oder der Beginn der Tage, in denen wir in unserem Land so leben können, wie wir es eigentlich verdient haben,“ sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).