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Batı Trakya

Sobald wir den Fluss Nestos überqueren, verschwindet die wirtschaftliche Vitalität in unserem Land. Liegt es daran, dass in Rodopi und Xanthi Türken leben?

15.05.2023

Liebe Leserinnen und Leser,

bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung lag unsere Region sehr lange an der Spitze in Europa, was den wirtschaftlichen Rückstand angeht.

Dies änderte sich mit dem Beitritt neuer Mitgliedstaaten in die EU infolge der EU-Erweiterung im Jahr 2004.

Doch auch fast 20 Jahre nach der großen Erweiterung gehört unsere Region immer noch zu den am wenigsten wirtschaftlich entwickelten Regionen Europas.

Dennoch liegt unsere Region in einer strategischen Lage an der Grenze zwischen Griechenland, Türkiye und Bulgarien und hat große Vorteile in Bezug auf Landwirtschaft, Tourismus und Industrie.

Für wirtschaftlich unterentwickelten Regionen gibt es auf EU-Ebene Fonds mit unterschiedlichen Themen und Schwerpunkten, von denen auch unser Land in vielen Bereichen profitiert.

Für den Zeitraum 2007-2027 wurden unserem Land insgesamt 38,8 Milliarden Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt, der geschaffen wurde, um zur Entwicklung und strukturellen Verbesserung unterentwickelter Regionen sowie zur Umstrukturierung der Industrieregionen mit rückläufiger Entwicklung beizutragen und zur Verringerung der Ungleichgewichte zwischen den Regionen zu fördern.

Wenn wir jedoch letzten Endes unsere Region betrachten, können wir keine Region im Hinblick auf wirtschaftliche und ländliche Entwicklung erkennen.

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen?

Wenn man mit dem Auto von Thessaloniki in die Heimatregion unterwegs ist, sieht man, dass bis Kavala überall landwirtschaftliche Flächen angebaut und grün sind, Tourismus boomt und die Städte sehr lebendig sind.

Sobald wir den Fluss Nestos überqueren, verschwindet diese wirtschaftliche Vitalität, die im ganzen Land herrscht.  

Das Bild ändert sich plötzlich.

Es ist fast so, als ob unsere Region bestraft worden wäre und man eine verbotene Zone betreten hätten.
Ich wundere mich warum?

Mit der Verwaltungsreform „Kallikratis“ im Jahr 2011 wurden jedoch in unserem Land 13 autonom verwaltete Regionen geschaffen, und die Region Ostmakedonien und Thrakien wurde gegründet. Der Verwaltungssitz der Region wurde Komotini.

Mit dem neuen Regionalsystem wurden die Befugnisse der Regionen neu definiert und erweitert.

Im Hinblick auf Verwaltungsführung wurden die Befugnisse der Regionen erweitert und es wurde ihnen dadurch ein breiteres Handlungsfeld im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung eröffnet.

Kavala, Drama und Alexandroupoli, die sich in der Region Ostmakedonien und Thrakien befinden, wurden sehr lebhafte Städte, was Tourismus- und Dienstleistungssektor angeht, aber wir können nicht sagen, dass Rodopi und Xanthi die gleiche wirtschaftliche Vitalität haben.

Was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft, haben wir Rückschritte anstatt Fortschritte gemacht.

Hat die Regierung der Partei Nea Dimokratia aus diesem Grund nicht einen parteiübergreifenden Ausschuss für die Entwicklung Thrakiens eingesetzt, um die Region zu entwickeln?

Was war also das Ergebnis?

Drei Jahre sind seitdem vergangen, und es kann von einer sichtbaren Veränderung nicht gesprochen werden.

Wurden Investitionen in der Region getätigt?

Nein!

Zwischenzeitlich wurde nicht einmal ein Schritt nach vorne gemacht!

Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe?

Selbst die Oppositionsparteien im Parlament können das nicht nachvollziehen!

Liegt es daran, dass in Rodopi und Xanthi Türken leben?

Die Antwort scheint doch klar zu sein, was denken Sie?

Mit herzlichen Grüßen


Halit Habip Oğlu
ABTTF-Präsident

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