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Batı Trakya

Die Grabschänder wurden bestraft, aber die Grabsteine sind nicht zurückgebracht worden

31.03.2005
Im August 2000 haben Grabschänder vom Friedhof des Dorfes Kamberler (Ano Kambi) im Bezirk Mehrikoz (Kehros) die aus osmanischer Zeit stammenden Grabsteine gestohlen. Ýbrahim Çakýr und sein Sohn Mehmet aus Kamberler hatten die Grabräuber beobachtet und schritten ein. Die Diebe konnten die historischen Grabsteine vom Tatort mitnehmen, vergaßen jedoch das Tatwerkzeug, die Schaufel. Ýbrahim Çakýr meldete den Vorfall unverzüglich auf der Polizeiwache in Mehrikoz, danach auch auf der Polizeiwache in Küçük Derbent (M. Derio), und forderte die Festnahme der Diebe. Die Polizeibeamten von K. Derbent nahmen die Diebe noch am selben Tag fest.

Der Augenzeuge Ýbrahim Çakýr aus Kamberler erzählt, was danach geschah: „Ich habe die Grabräu-ber bei der Polizeiwache in Mehrikoz angezeigt. Sie haben die Grabsteine gestohlen und einige auch zerbrochen zurückgelassen. Ich habe gesagt, wir fordern die Grabsteine zurück. Später sind von der Polizeihauptwache in Þapçý (Sapes) einige Leute zum Tatort gekommen. Sie haben gesagt, sie möch-ten den Friedhof sehen und haben mich nach dem Tathergang gefragt. Sie haben auch das Tatwerkzeug, die Schaufel, mitgenommen, haben Fotos gemacht und sind dann gegangen. Dann kam der Vorfall vor Gericht. Ich wurde als Zeuge zur Verhandlung nach Komotini gerufen. In der Ver-handlung habe ich ausgesagt, was ich gesehen. habe. Einer der Beschuldigten kam nicht zur Verhandlung. Der nicht Erschienene wurde zu 22 Monaten, der Andere zu 20 Monaten verurteilt. Sie haben später Berufung eingelegt. Jetzt wird die Klage am 24. Mai 2005 vor dem Berufungsgericht in Komotini neu verhandelt. Ich werde wieder aussagen, was ich weiß und was ich gesehen habe. Am Ende der Verhandlung habe ich zum Richter gesagt, dass wir die Grabsteine zurückgebracht haben wollen. Er sagte, sie würden zurückgebracht werden. Sie sind bis heute nicht wieder an ihrem Platz. Die Einwohner unseres Dorfes warten immer noch auf die Grabsteine ihrer Vorfahren. Sie sind aus osmanischer Zeit und haben einen beträchtlichen kulturhistorischen Wert. Wir sind im Dorf nur noch fünf Haushalte, unsere Schule wurde geschlossen. Wir wissen nicht, wie wir die alten Grabsteine schützen sollen.“

Einen ähnlichen Fall von Grabsteindiebstahl gab es bereits am 11. Januar 2001 auf dem Friedhof von Sarpdere, das in der gleichen Gegend liegt. Augenzeugen hatten die Autonummern der Lastwagen der Täter der Polizeiwache gemeldet und ihre Festnahme gefordert. Obwohl seit dem Vorfall vier Jahre verstrichen sind, haben wir keine Information darüber, ob die Täter gefasst wurden oder nicht.