ABTTF
DE
ABONNIEREN SIE UNSEREN NEWSLETTER Bülten İcon
Batı Trakya

Grundlegende Reformierung des Bildungssystems in Griechenland auf der Tagesordnung

13.01.2016
ABTTF-Vorsitzender Halit Habip Oğlu: „Wir rufen die griechische Regierung auf, das Recht der Kinder unserer Minderheit auf Bildung in ihrer Muttersprache zu respektieren und unsere Aufforderung zur Eröffnung zweisprachiger Kindergärten in West-Thrakien unverzüglich in Erfüllung zu bringen“

Das Ministerium für Bildung, Forschung und religiöse Angelegenheiten Griechenlands hat eine entsprechende Reform in Gang gesetzt, damit die grundlegenden Änderungen im Bildungswesen, unter anderem auch die Erhöhung der zehnjährigen Schulpflicht auf vierzehn Jahre, hierzulande stattfinden können. Laut der Tageszeitung Gündem sagte der griechische Bildungsminister Nikos Filis, dass die gegenwärtig zehnjährige Schulpflicht in Griechenland um vier weitere Jahre, also auf vierzehn Jahre erhöht wird. Dementsprechend brachte er zum Ausdruck, dass die dreijährige gymnasiale Bildung auch in den Umfang der Schulpflicht aufgenommen und die einjährige Pflicht des Kindergartenbesuchs auf zwei Jahre erhöht wird. Weiterhin teilte Filis mit, dass im Laufe des durch den nationalen Dialogausschuss koordinierten Dialogprozesses zur eingeplanten Reformierung des Bildungssystems, an dem natürliche Personen sowie Einrichtungen teilnehmen werden, die vorgesehenen Erneuerungen im Bildungswesen vorgeschlagen und diskutiert werden. Der Minister ergänzte, da der Reformierungsprozess nicht innerhalb von ein oder zwei Jahren vollendet werden kann, muss in Betracht gezogen werden, dass dies sich auf mehrere Jahre ausweiten kann.

Eine weitere Entwicklung im Bildungsbereich, was die türkische Minderheit von West-Thrakien unmittelbar betrifft, war das, dass die in den Minderheitenschulen fehlenden türkischsprachigen Schulbücher nach anderthalb Jahren endlich an die Schüler verteilt werden konnten. Laut dem bezüglich dieser Angelegenheit in den Tageszeitungen Trakya’nın Sesi und Millet erschienenen Beitrag haben die Schüler in den Grundschulen der türkischen Minderheit, die den Türkischunterricht seit anderthalb Jahren anhand der Fotokopien verfolgen mussten, am 8. Januar 2016 endlich mal über ihre Bücher verfügen konnten. Da die griechischen Behörden keine entsprechende Genehmigung für diese Bücher erteilt hatten, hatten die Schüler das Schuljahr 2014-2015 ohne Bücher abgeschlossen. Da für das Problem über die fehlenden Bücher des Türkischunterrichts und Lehrer keine endgültige Lösung gefunden werden konnte, wurde dies am Anfang des Schuljahres 2015-2016 seitens der türkischen Minderheit von West-Thrakien besonders in Xanthi protestiert.

„In unserem Land Griechenland wurde die Dauer der Schulpflicht ab Beginn des Schuljahres 2007-2008 von neun auf zehn Jahre erhöht und waren die Kinder der türkischen Minderheit von West-Thrakien dadurch gezwungen, ein Jahr lang die staatlichen Kindergärten zu besuchen, wo es nur in griechischer Sprache unterrichtet wird. Nun soll die Kindergartenpflicht aufgrund der neuen Reformierung des Bildungssystems auf zwei Jahre erhöht werden. In Anbetracht der Erklärung des griechischen Bildungsministers Nikos Filis soll dafür gesorgt werden, dass die Einrichtungen sowie Organisationen unserer Minderheit unbedingt in diesen durch die griechische Regierung gestarteten Dialogprozess mit einbezogen und ihre Meinung eingeholt werden. Gemäß dem Lausanner Friedensvertrag von 1923 und den bilateralen Abkommen zwischen Griechenland und der Türkei im Bildungsbereich ist unsere Minderheit dazu berechtigt, bilinguale Kindergärten zu eröffnen, wo es gleichzeitig in griechischer sowie türkischer Sprache unterrichtet wird. Wir rufen die griechische Regierung auf, das Recht der Kinder unserer Minderheit auf Bildung in ihrer Muttersprache zu respektieren und unsere Aufforderung zur Eröffnung zweisprachiger Kindergärten in West-Thrakien unverzüglich in Erfüllung zu bringen“ sagte Vorsitzender der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) Halit Habip Oğlu.