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Batı Trakya

Die Allgemeine Deutsche Zeitung der deutschen Minderheit für Rumänien hat über West-Thrakien berichtet

10.07.2014
Ivan Adelaida, die als Vertreterin der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien und Mitglied der Europäischen Vereinigung von Tageszeitungen für Minderheiten und Regionalsprachen (MIDAS) an der im Rahmen einer Zusammenarbeit der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF), der Vereinigung von Uni-Absolventen der türkischen Minderheit in West-Thrakien (BTAYD) und der Partei für Freundschaft, Gleichheit und Frieden (DEB Partei) realisierten Studienfahrt nach West-Thrakien teilnahm, hat am 8.Juli 2014 über die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien in der ADZ-Zeitung berichtet.

Nur 5.000 von 12.000 Kinder der Minderheit gehen in die Minderheitenschulen

Adelaida berichtete, dass die MIDAS gemeinsam mit den Vertretern der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV), der dänischen Minderheit in Deutschland, der deutschen Minderheit in Dänemark eine Studienreise nach West-Thrakien organisiert hätte, um dort die Probleme der türkischen Minderheit in West-Thrakien zu untersuchen. Sie hätten dort an einem seit dem 14.Jahrhundert traditionell gepflegten Kirchenfestival in dem Bulatdorf teilgenommen. Adelaida sprach über die Bekanntschaft von zwei Mädchen, die sie bei diesem Festival kennen gelernt hat. Sie hießen İpek und Hande. Im Gegenteil von Hande würde İpek in eine staatliche griechischsprachige Schule gehen, um die griechische Sprache besser zu erlernen. Adelaida vermerkt, dass nur 5.000 von 12.000 Kindern in die Minderheitenschule gehen würde. Für eine bessere Bildung hätten die Eltern sonst keine andere Chance, ihre Kinder in die staatliche Schule zu schicken, wo nur auf griechisch unterrichtet wird.

Weiterhin schrieb Adelaida, dass es ungefähr 100.000 in West-Thrakien, 30.000 in der Türkei und 20.000 in Deutschland lebende West-Thrakien Türken gäbe. In Komotini und Xanthi soll die türkische Minderheit 35 Prozent der gesamten Regionsbevölkerung ausmachen. Da es in Griechenland keine Kindergärten für die Kinder der türkischen Minderheit gäbe, wären die Kinder gezwungen, die staatlichen Kindergärten zu besuchen, damit sie anschließend die Hauptschule besuchen können. Nach Adelaida würden die Erzieher in den griechischen Kindergärten die türkische Sprache nicht beherrschen.

Die Familien wollen für ihre Kinder bilinguale Kindergärten

Adelaida erwähnte in dem Bericht, dass die MIDAS-Delegation das Stadtviertel Harmanlık besucht hätte, in dem 400 Familien leben. Da dort keine Schule für die Minderheit existiere, müssen die Eltern ihre Kinder in eine andere Schule schicken, die sich in einem weit entfernten Dorf befindet. Adelaida erzählt auch von einem gemeinsamen Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Komotini, Giorgios Petridis. Er würde die minderheitliche Bildung als Bürger für erforderlich halten. Jedoch hätte er zur Sprache gebracht, dass die dortige Stadtverwaltung für die Kontrolle des Bildungssystems nicht zuständig wäre. Adelaida schrieb weiterhin, dass man nachher das Dorf Şahin in Xanthi aufgesucht hätten, wo die Mütter für ihre Kinder bilinguale Kindergärten beanspruchen.

Der Begriff ''türkisch'' ist in Griechenland ein Tabu

Nach Adelaida würden die örtlichen Politiker als Minderheit nichts anderes verlangen, als die Rechte, die ihnen zustehen. Die Minderheit würde dort nicht als ''türkisch'' sondern ''muslimisch'' genannt, da der Begriff ''türkisch'' in Griechenland weiterhin als Tabu anzusehen wäre. Adelaida berichtet, dass die Vereine, deren Titelbezeichnung das Wort ''türkisch'' beinhaltet, geschlossen und zwei Minderheitenpublikationen namens Gündem und Millet mit relativ hohen Geldstrafen belegt worden sind.

ABTTF scheint so, als wäre sie das Außenministerium der Minderheit im Ausland

Adelaida erwähnte noch, dass sie zwei Moscheen in Komotini und Xanthi besucht hätten. Die Minderheiten würden nicht einmal ein Recht darauf haben, ihre religiösen Führungskräfte selbst zu wählen, die ja seitens der Regierung entsandt werden. Im Dorf Şahin würde die Bevölkerung zu 100 % aus Muslime bestehen, jedoch hätte der Staat dort die Entscheidung getroffen, eine Kirche zu bauen, die von keinem Mensch benutzt wird. Um die türkische Minderheit in West-Thrakien zu unterstützen, wäre in Deutschland die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa gegründet worden, die in Europa eine wichtige Lobby-Tätigkeit in die Wege leiten und eine derartige Arbeit leisten würde, als wäre sie quasi das Außenministerium in Europa. Nach Adelaida würde eine ähnliche Einrichtung in der Türkei existieren, die die gleiche Rolle übernimmt. Auch FUEV würde sich für die Solidarität zur Bewahrung der Identität der türkischen Minderheit einsetzen. Als Erwiderung der Problemen, die seitens der Vertreter der türkischen Minderheit in West-Thrakien vorgetragen wurden, hätte Bojan Brezigar, stellvertretender Vorsitzender der MIDAS, wie folgt geantwortet: ''Keine Minderheit ist in Europa allein''

*Foto: www.adz.ro
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