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Batı Trakya

Ein weiterer einseitiger Bericht des Ministeriums für Bildung und religiöse Angelegenheiten!

23.02.2022

ABTTF Präsident: „Als ABTTF verfolgen wir nicht nur die internationalen Berichte, sondern auch die auf der nationalen Ebene. Wir werden für uns selbst sprechen, denn in all diesen Berichten über unsere Gemeinschaft sprechen die anderen für uns.“

Im vom Ministerium für Bildung und religiöse Angelegenheiten Griechenlands veröffentlichte Bericht mit dem Titel „Vorfälle in den Bereichen von religiöser Bedeutung in Griechenland - 2020“ werden der Status der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien im Religionsbereich, ihr Recht, ihre Muftis selbst zu wählen, die Funktionsweise von Mufti-Ämtern und deren Umstrukturierung sowie der Status von Moscheen in der Region ausführlich beschrieben. Der Bericht zitiert jedoch nur die offiziellen Positionen des Staates.

Unter der Überschrift „Muslimische Minderheit in Thrakien“ heißt es im Bericht, dass gemäß dem Friedensvertrag von Lausanne die Begriffe „griechisch-orthodoxe Christen in İstanbul und Muslime in Thrakien“ verwendet werden, und dass die Minderheit in (West-)Thrakien eine religiöse Minderheit ist. Im Bericht wird behauptet, dass der Status der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien in Griechenland gesetzlich geschützt ist, und ihr religiöser und kulturelle Charakter in vollem Umfang respektiert wird.

In Bezug auf die Mufti-Ämter wird im Bericht aufgeführt, dass die Mufti-Ämter in den Provinzen Didymoticho, Xanthi und Rodopi den unabhängigen Generaldirektionen gleichgestellt sind, die dem Minister für Bildung und religiöse Angelegenheiten unterstellt sind, und dass die (ernannten) Muftis hochrangige Beamte sind und aus bürokratischer Sicht als Direktoren fungieren, die für 10 Jahre ernannt werden und nach dem traditionellen islamischen Recht über religiöse, administrative und gerichtliche Befugnisse verfügen. Darüber hinaus wird im Bericht auf das Präsidialdekret Nr. 52/2019 verwiesen, das einen klaren Eingriff in die autonome Struktur der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien im Religionsbereich darstellt, und beschrieben, wie die drei Mufti-Ämter in West-Thrakien strukturiert sind.

Unter der Überschrift „Moscheen in Thrakien“ wird ausgeführt, dass Muslime ihre religiösen Pflichten in mehr als 260 Moscheen in der Region erfüllen können, was im vorherigen Bericht auch gesagt wurde, und dass das Ministerium für Bildung und religiöse Angelegenheiten den Forderungen nach Erhaltung und Restauration alter und dem Bau neuer Moscheen entgegenkommen ist. Im Bericht wird festgestellt, dass die Restaurierung historischer Moscheen vom Ministerium für Kultur und Sport durchgeführt wurde, und die Lizenzen und Vorschriften für Baugenehmigungen für Reparaturen oder Erweiterungen in Gotteshäusern in West-Thrakien durch ein Rundschreiben aktualisiert wurden.

Obwohl es im Bericht angegeben wird, dass Griechenland gemäß dem Lausanner Vertrag eine muslimische Minderheit anerkennt, wird unter der Überschrift „Aleviten in Thrakien“ behauptet, dass das Alevitentum nicht zum Islam gehört. Nachdem dem Antrag des Komitees der Aleviten-Muslime in Thrakien stattgegeben wurde, können die religiösen Zeremonien und Gottesdienste vorübergehend in der Ruşenler Tekke oder Seyyid Ali Sultan Tekke abgehalten werden.

Unter der Überschrift „Angriffe auf religiöse Stätten“ werden im Bericht auf die Angriffe 2020 auf den Mastanlı-Friedhof, die Alte Moschee (Komotini), die Kayalı-Moschee (Komotini) und die Serdar-Moschee (Komotini) in West-Thrakien sowie einige andere außerhalb von West-Thrakien verwiesen.

„Wenn wir den jährlich vom Ministerium für Bildung und religiöse Angelegenheiten veröffentlichten Bericht analysieren, stellen wir natürlich fest, dass die offiziellen Positionen des Staates wiederholt werde. Im Bericht wird jedoch gar nicht erwähnt, dass uns vom Staat unser Wahlrecht für die Wahl unserer Muftis und unsere Befugnisse, die Vorstände unserer Waqf-Stiftungen selbst zu bestimmen, weggenommen wurden, indem die garantierte Autonomie der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien im Religionsbereich verletzt wurde. Als solcher ist der Bericht nichts weiter als ein Versuch, eine falsche, verzerrte und nicht den Tatsachen entsprechende Wahrnehmung zu schaffen, dass der Staat der türkischen Gemeinschaft in der Region alle Rechte und Freiheiten gewähren würde Als ABTTF werden wir, wie wir jedes Jahr durch unseren Beitrag zum Bericht über Hassverbrechen von OSZE über die Angriffe auf unsere Gotteshäuser, Institutionen und Organisationen in unserer Region berichten, als Antwort auf diesen Bericht unsere Standpunkte zum Ausdruck bringen, wie wir es seit einigen Jahren in Griechenland auch tun, und dem Ministerium die Angriffe in unserer Region melden. Denn als ABTTF verfolgen wir nicht nur die internationalen Berichte, sondern auch die auf der nationalen Ebene. Wir werden für uns selbst sprechen, denn in all diesen Berichten über unsere Gemeinschaft sprechen die anderen für uns,“ sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

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