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Batı Trakya

Soziokulturelles Leben

Land und Leute Westthrakien in Griechenland 

Die Türken Westthrakiens, das heute den östlichsten Teil Nordgriechenlands bildet, leben seit dem Ersten Weltkrieg als Minderheit in ihrer alten Heimat, während Ostthrakien zur Türkei gehört. Bis heute aber prägt türkische Kultur die türkische Minderheit, was sich in ihrem eigenständigen Charakter und in ihrer Alltags-, Arbeits- und Gedankenwelt widerspiegelt.

In Westthrakien und bei der türkischen Minderheit gehört Gemeinsinn zu den alten Traditionen. So zeigt sich während des Opferfestes (Kurban Bayramı), dem Fest der Selbstlosigkeit, die soziale Mitverantwortung für die Gemeinschaft, die ein wichtiger Bestandteil des Islams ist. So beschreibt ein ausführlicher Regelkanon, wie eine Familie, die sich entschließt, am Festtag ein Opfertier schlachten zu lassen, das Opferfleisch unter Freunden, der Familie und Hilfsbedürftigen zu verteilen hat.



Die türkische Volksmusik ist Teil der Alltagskultur. Die Volkslieder beziehen sich überwiegend auf das tägliche Leben. Manche Lieder werden während der Arbeit gesungen, andere beklagen eine sehnsüchtige, unerfüllte Liebe und gibt es Liebes- und Tanzlieder. Sie sind von der Lebensweise, der Arbeitswelt, der Mundart und natürlich von den verwendeten Instrumenten geprägt. Schließlich ist auch das besonders in Thrakien gepflegte türkische Ölringen (yağlı güreş) ohne die musikalische Begleitung der traditionellen Instrumente Trommel (davul) und Oboe (zurna) undenkbar.



Die Stadt Dimetoka (griechisch: Διδυμότειχο, Didymoticho)

Ansicht der Stadt Didymoticho im Osten der Präfektur Evros. Die im Jahr 1361 von den Osmanen eroberte Stadt war für kurze Zeit Hauptstadt des gerade entstehenden osmanischen Reiches.

Die Osmanen bauten hier eine große Moschee, die erste ihrer Art auf europäischem Boden, sowie ein Badehaus (hamam). Ein hoher Anteil der Wohnbevölkerung von Dimetoka gehört zur türkischen Minderheit. die hier ihre Traditionen und ihre Identität lebendig gehalten haben.



Folklore Folkloredarbietung türkischer Mädchen in ihren traditionellen Kostümen. Die türkischen Folkloretraditionen in Westthrakien sind lebendiger Teil des Alltags.

Das Opferfest



Am Tag des Opferfestes organisieren die jungen Leute des Ortes einen besonderen Festabend. In Braut- und Bräutigamskleidern ziehen sie unter den Klängen von Davul und Zurna im Stadtviertel von Tür zu Tür. Die Bewohner bieten ihnen vom Opferfleisch an oder spenden Geld. Nach dem Rundgang versammeln sie sich im lokalen Jugendhaus und feiern bis zum Morgen. Das von ihnen als Festtagsgabe gesammelte Geld wird an hilfsbedürftige Menschen verteilt.



Drei alte Männer in traditioneller thrakischer Tracht, wie sie auch im griechischen Westthrakien immer noch getragen wird.

Wochenmärkte



İskeçe (Xanthi)

Ansicht des Wochenmarktes in Xanthi/İskeçe, das im Nordosten Griechenlands in der Verwaltungsregion ‚Ostmakedonien und Thrakien’ liegt. Der jeden Samstag abgehaltene Markt von Xanthi zeigt, warum Xanthi die „Stadt der 1001 Farben“ genannt wird.

“Binbir renkli şehir” olarak bilinen İskeçe’de her Cumartesi kurulan pazarı kaçırmamalısınız.

Das Ölringen



Ein Turnierplatz der Ölringer... Im türkischen Nationalsport, dem Ölringen (türkisch: yağlı güreş), treten die stärksten Kämpfer der Welt gegeneinander an. Ölringer-Wettkämpfe gab es nach dem historischen ‚Buch der Könige’ von Firdausi bereits im Jahr 1065 v. Chr. im antiken Perserreich.

Die Ölringer tragen eine „Kispet“ genannte, bis zu 13 kg schwere enge Lederhose und verteilen vor dem Kampf Olivenöl auf ihrem Körper. Zum Unterhaltungsprogramm während der Turniere gehören Trommel (davul) und Oboe (zurna), die auch beim lokalen Volkstheater, im Liedgut und bei der traditionellen Musik eine zentrale Rolle spielen.

Der türkische Kaffee



Zur Zubereitung des türkischen Kaffees werden die mehrfach gerösteten Kaffeebohnen besonders fein gemahlen und mit Wasser in kleinen Stieltöpfen aufgekocht. Er wird in kleinen Mokkatassen serviert.

Die Hausfrauen treffen sich vormittags zwischen 9 und 11 Uhr mit Freundinnen und Nachbarinnen oder Verwandten zum Kaffeeklatsch, zu dem natürlich auch Plätzchen oder Salzgebäck gehören.

EIn altes Haus in Gümülcine (Komotini)



Ein altes traditionelles Wohnhaus in Komotini, türkisch Gümülcine, wo die türkische Minderheit besonders stark vertreten ist.

Das Dorf Keziren



Ansicht des Dorfes Keziren, nur einen Steinwurf von der bulgarischen Grenze entfernt.

Die Kinder



Kinder, die zu einem besonderen Anlass in traditioneller Tracht zur Schule gekommen sind. Durch die bei Kulturveranstaltungen und an Festtagen getragene traditionelle Kleidung wird das kulturelle Erbe gepflegt und lebendig gehalten.

Narlıköy



Ein weiteres Dorf mit typisch türkischem Charakter ist Narlıköy, griechisch Polyanthos, in den Rhodopen.