ABTTF
DE
ABONNIEREN SIE UNSEREN NEWSLETTER Bülten İcon
Batı Trakya

Bildungsautonomie

Probleme der Minderheit im Bildungswesen

Die Bildung in der türkischen Minderheit Westthrakiens in der Primar„ und der Sekundarstufe war durch den Lausanner Vertrag von 1923 und durch bilaterale Verhandlungen und Abkommen zwischen der Türkei und Griechenland festgelegt, geschätzt und beispielhaft; sie war halbautonom, zweisprachig (Türkisch und Griechisch) und multikulturell. Infolge der Maßnahmen der Regierungen ist sie nicht mehr vorbildlich.

Parallel zu den allgemeinen Problemen der Minderheit widerspiegelt auch die Bildungsfrage die heutige Lage der Minderheit. Durch die absichtlich nicht gelösten Probleme in Bezug auf Lehrkräfte, Schulbücher, Lehrprogramme und Lehrmaterial fiel ihr Niveau so sehr, das sie „einem Vergleich zufolge„ zu einem Mechanismus wurde, der Unwissenheit produziert. Obwohl die Minderheit sich der Bedeutung der Pflege der eigenen autonomen Bildung bewußt ist, kann sie das wegen der in den Weg gestellten Hindernisse nicht realisieren. Tausende von Grundschulkindern und Gymnasiasten werden von ihren Eltern zwecks Schulbesuchs in die Türkei geschickt. In den letzten Jahren nimmt die Tendenz zu, multikulturelle Minderheitenschulen zu verlassen und staatliche Schulen zu besuchen.

In Thrakien gibt es ca. 350 Minderheitengrundschulen. Anfang der 70er Jahre betrug die Zahl der Schüler ca. 16.000; heute ging sie um 50 % zurück und beträgt nur noch 8.000.

In der Sekundarstufe gibt es nur zwei Schulen der Minderheit. Es wird nicht zugelassen, das mehr als 400 Schüler diese Schulen besuchen und mehr als 30-40 Schüler im Jahr sie absolvieren. Unglaublich aber wahr. Pro Jahr werden höchstens 90-100 Schüler in diese Schulen aufgenommen, und es findet „anders als die übliche Praxis in Griechenland„ eine Aufnahmeprüfung statt, um diese Zahl sicherzustellen. In den letzten Jahren wurde die Aufnahmeprüfung aufgehoben und das Losverfahren eingeführt.

Die griechische Regierung machte auch aus dem Bildungswesen der Minderheit eine "lebende Leiche."