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Batı Trakya

In West-Thrakien, Griechenland werden 9 weitere türkische Grundschulen im kommenden Schuljahr geschlossen!

20.07.2023

ABTTF-Präsident: „Dieser jüngste Beschluss des Bildungsministeriums, unsere Schulen zu schließen, steht, wie die bisherigen, auch völlig im Widerspruch zum Vertrag von Lausanne! Wir fordern unser Land auf, die Schließung unserer Grundschulen, die einen klaren Verstoß gegen unsere Bildungsautonomie darstellt, unverzüglich zu beenden und einen direkten Dialog mit uns aufzunehmen, bevor es Entscheidungen bezüglich unserer Schulen trifft.“

Im Schuljahr 2023-2024 werden 9 weitere Grundschulen der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien, Griechenland unter dem Vorwand des Schülermangels geschlossen. 

Das Ministerium für Bildung, religiöse Angelegenheiten und Sport unseres Landes beschloss, dass in sieben Dörfern in der Präfektur Rodopi und in zwei Dörfern in der Präfektur Xanthi die türkischen Grundschulen geschlossen werden. Laut dem besagten Beschluss werden die türkischen Grundschulen in Amaranta (Yahyabeyli), Darmeni (Değirmendere), Amfia (Hacımustafaköy), Kato Kardamos (Gerdeme), Porpi (Ortakışla), Salpi (Sasallı) and Stilarion (Baraklı) in der Präfektur Rodopi sowie in Eora (Salıncak) and Palio Zigo (Mizanlı) in der Präfektur Xanthi geschlossen.

Laut dem ministerialen Beschluss, dass im Rahmen der wirtschaftlichen Sparmaßnahmen in unserem Land Griechenland landesweit Grundschulen mit weniger als 9 Schülern geschlossen werden sollten, ist seit 2011 die Zahl der Grundschulen der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien, die einen autonomen Status haben, rapide zurückgegangen. In den Jahren 2021, 2022 und 2023 wurden jeweils 12, 4 und 9 türkische Grundschulen geschlossen. Während die Zahl der türkischen Grundschulen in West-Thrakien im Jahr 1995 231 betrug, sank deren Zahl nach dem jüngsten Beschluss in den letzten 28 Jahren auf 90.

„Unser Land schließt weiterhin unsere Grundschulen mit autonomem Status und missachtet damit unsere durch den Vertrag von Lausanne garantierte Bildungsautonomie. Dieser jüngste Beschluss des Bildungsministeriums, unsere Schulen zu schließen, steht, wie die bisherigen, auch völlig im Widerspruch zum Vertrag von Lausanne! Unser Land, das bei jeder Gelegenheit unser Mutterland dazu aufruft, die Bestimmungen des Vertrags von Lausanne einzuhalten und das Recht der griechisch-orthodoxen Minderheit in unserem Mutterland auf Bildung zu respektieren, sieht darin keinen Schaden, gegen den Lausanner Vertrag zu verstoßen, wenn es um die türkische Volksgruppe in West-Thrakien geht! Obwohl wir das Recht haben, unsere eigenen Schulen zu gründen, zu verwalten und zu kontrollieren, hat unser Land im Laufe der Jahre durch zahlreiche Gesetze und Praktiken ständig in unsere Bildungsautonomie eingegriffen. Das Ziel liegt auf der Hand: Unser Land will unsere Bildungsautonomie vollständig abschaffen, indem es mit der Zeit alle unsere autonomen Schulen schließt. Andererseits besuchen heute 60 Kinder den Kindergarten und die Grundschule auf der Insel Imbros (Gökçeada), die im Einklang mit der Forderung der griechisch-orthodoxen Minderheit, mit der wir das gleiche Schicksal teilen, 2013 mit Unterstützung unseres Mutterlands mit nur 5 Kindern eröffnet wurden, aber unsere Grundschulen in benachbarten oder nah beieinander liegenden Dörfern in West-Thrakien in den letzten Jahren eine nach der anderen geschlossen. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl unserer Grundschulen von 226 auf 90 gesunken. Wir fordern unser Land auf, die Schließung unserer Grundschulen, die einen klaren Verstoß gegen unsere Bildungsautonomie darstellt, unverzüglich zu beenden und einen direkten Dialog mit uns aufzunehmen, bevor es Entscheidungen bezüglich unserer Schulen trifft“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

*Foto: www.gundemgazetesi.com

 

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