In ihrem Parallelbericht bringt die ABTTF die Probleme der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien im Bereich Religion sowie die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit ihrer Religionsfreiheit ausführlich zum Ausdruck.
Die Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF) hat einen Parallelbericht als Antwort auf den am 26. Juni 2024 vom Außenministerium der Vereinigten Staaten (US) veröffentlichten Jahresbericht 2023 über Religionsfreiheit in Griechenland erstellt und ihn bei den zuständigen US-Behörden eingereicht.
In ihrem Parallelbericht schildert die ABTTF ausführlich die Probleme der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien, die gemäß den internationalen Verträgen religiöse Autonomie besitzt, im Bereich Religion sowie die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit ihrer Religionsfreiheit.
Die ABTTF stellt fest, dass der Staat sich nicht in die inneren Angelegenheiten der griechisch-orthodoxen Kirche, der vorherrschenden Religion im Land, oder der jüdischen Gemeinde Griechenlands, einer der offiziell anerkannten Religionen hierzulande, einmischt, und weist darauf hin, dass die Religionsfreiheit und die religiöse Autonomie der muslimisch-türkischen Volksgruppe in West-Thrakien durch Gesetze und Regierungspraktiken verletzt wird, obwohl ihr gemäß den internationalen Verträgen religiöse Autonomie gewährt wurde.
Die ABTTF betont, dass die Regierung seit 1991 die Muftis oder stellvertretenden Muftis in West-Thrakien ernennt, was im Widerspruch zur religiösen Autonomie der türkischen Volksgruppe steht, und die von der türkischen Volksgruppe gewählten Muftis nicht anerkennt, und merkt an, dass die gewählten Muftis wegen der illegalen Verwendung religiöser Symbole strafrechtlich verfolgt und zu Gefängnisstrafen verurteilt werden.
Die ABTTF weist darauf hin, dass die religiöse Autonomie der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien durch das Gesetz „Modernisierung der Mufti-Ämter“, das trotz aller Einwände der türkischen Volksgruppe vom griechischen Parlament im August 2022 verabschiedet worden war, weiter untergraben wurde, und betont, dass die Regierung seit 1967 die Verwaltungsräte der Waqf-Stiftungen der türkischen Volksgruppe ernennt, und ein 2008 erlassenes Gesetz den Weg für den Verkauf und die Übertragung der Immobilien der Waqf-Stiftungen an die lokalen Verwaltungen ebnete.
Die ABTTF fordert unser Land Griechenland auf, die durch den Vertrag von Lausanne von 1923 garantierte Bildungs- und Religionsautonomie der türkischen Volksgruppe in West-Thrakien wiederherzustellen, und ihre religiösen Rechte und Freiheiten im zu respektieren.