ABTTF Präsident: „Wir haben miterlebt, dass unser Premierminister, der sich während seines Besuchs in Komotini nicht mit den gewählten Vertretern unserer Gemeinschaft traf, unsere Probleme erneut ignorierte, indem er die offizielle Verleugnungspolitik des Staates unserer Gemeinschaft gegenüber fortsetzte.“
Der Premierminister unseres Landes Griechenland, Kyriakos Mitsotakis, besuchte am 8. Juli 2022 Komotini. Mitsotakis, der nach Komotini reiste, um die Griechisch-Bulgarische Pipeline (IGB) einzuweihen, traf sich während seines Besuchs im Stadtzentrum mit den ernannten stellvertretenden Muftis und den ernannten Mitgliedern des Verwaltungsrats der Waqf-Stiftungen, die die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien nicht anerkennt, im Garten des Mufti-Amts.
Während seines Besuchs im Stadtzentrum von Komotini sagte Mitsotakis, dass sich (West-)Thrakien schneller verändert als der Rest Griechenlands, und führte aus, dass es sein Vater Konstantinos Mitsotakis war, der in (West-)Thrakien tatsächlich die Gleichheit vor dem Gesetz einführte, und dass er dies nie vergessen will. Mitsotakis wies darauf hin, dass ganz (West-)Thrakien ein Beispiel für ein harmonisches Zusammenleben von Christen und Muslimen ist.
„Wie schon beim letzten Besuch des Premierministers unseres Landes, Mitsotakis, in unserer Region im Februar 2020 wurden wir als türkische Gemeinschaft in West-Thrakien, die die Mehrheit in der Präfektur Rodopi stellt, erneut ignoriert! Wir haben miterlebt, dass unser Premierminister, der sich während seines Besuchs in Komotini nicht mit den gewählten Vertretern unserer Gemeinschaft traf, unsere Probleme erneut ignorierte, indem er die offizielle Verleugnungspolitik des Staates unserer Gemeinschaft gegenüber fortsetzte. Als West-Thrakien Türken werden wir seit Jahren im sozioökonomischen Leben Diskriminierungen ausgesetzt. Der Ausschluss der türkischen Minderheitenpresse und Tabakproduzenten von staatlichen Corona-Hilfen in letzter Zeit ist ein konkretes Beispiel dafür. Andererseits schränkt unser Land auch unsere Meinungsfreiheit ein, schließt unsere Vereine, die das Wort ‚Türkisch‘ in ihren Namen haben und missachtet sogar das Völkerrecht, indem es die diesbezüglichen Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte seit 14 Jahren noch immer nicht vollstreckt hat. Als die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien wollen wir keine leeren Worte mehr hören und fordern unseren Premierminister auf, unverzüglich Schritte zu unternehmen, um in unserer Region die tatsächliche Umsetzung der Gleichheit vor dem Gesetz in die Praxis sowie die Entwicklung unserer Region sicherzustellen“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).
*Fotoğraf: www.birlikgazetesi.org
