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Batı Trakya

Das Schild der Hayriye-Medresse Mittel- und Oberschule der Minderheit in Komotini wurde geändert und das Wort „Minderheit“ auf dem Schild wurde entfernt!

28.12.2020

ABTTF Präsident: „Dass das Schild mitten in der Nacht mit einer Politik der vollendeten Tatsachen geändert wurde, ohne die Schulverwaltung, den Schulvorstand und den Elternverein der Schule vorab darüber zu informieren, zeigt, dass die heimtückischen Praktiken, die auf die Bildungsautonomie der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien abzielen, fortgesetzt werden.“

Das Schild der Hayriye-Medresse Mittel- und Oberschule der Minderheit in Komotini, einer historischen Religiösschule der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien, wurde am frühen Morgen des 24. Dezember 2020 während der Weihnachtsferien zu „Komotini Muslimische Hayriye-Madrese Mittel- und Oberschule“ geändert. Die Bezeichnung „Minderheit“, die sich auf allen Schildern der Schulen der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien befinden, wurde vom Schild der Medresse entfernt und durch das Wort „Muslim“ ersetzt.

Der Schulvorstand und der Elternverein der Hayriye-Medresse Mittel- und Oberschule der Minderheit in Komotini gab die folgende gemeinsame Erklärung ab: „Wir können diese Operation, die mitten in der Nacht mit einer Politik der vollendeten Tatsachen durchgeführt wurde, keinesfalls akzeptieren. Nach der Rücksprache mit dem Schuldirektor haben wir festgestellt, dass er vorab über die Änderung des Schildes auch nicht informiert wurde. Als Schulvorstand und Elternverein wurden wir darüber auch nicht informiert. Wir akzeptieren dies definitiv nicht. In keiner Weise stimmen wir dieser Änderung zu. Und wir stellen diese Frage: Wer setzt etwas um, das von den Schulinhabern und -verwaltern ABSOLUT KEINE ZUSTIMMUNG erhalten hat, wer gibt die Anweisungen dafür und wer muss am Ende die Rechnung für diese Umsetzung zahlen?“ 

Die Hayriye-Medresse, die bis 1948 als Softalar-Medresse bekannt war, wurde 1949 in Betrieb genommen, um Religionsbeauftragte durch das Mufti-Amt von Komotini auszubilden. 1999 wurde durch das Amtsblatt der jetzige Status der Medresse, die in Komotini mit demselben Namen gegründet wurde, um den Namen der Hayriye-Medresse beizubehalten, bestimmt. Das Wort „Hayriye“ wurde nach den Renovierungsarbeiten im Sommer 2009 vom neuen Schild der Medresse entfernt, und der Schulname wurde in Komotini Mederese geändert. Weil die Kurse in türkischer Sprache im Lehrplanprogramm in den letzten Jahren reduziert wurden, gab es 2018 einen Boykott der Medresse-Schüler. 2019 haben die Schüler die Eröffnungsfeier des neuen Schuljahres mit Protestapplaus verlassen, weil der von der Regierung ernannte stellvertretende Mufti an der Zeremonie teilnehmen wollte. Nachdem die Schüler dem ernannten stellvertretenden Mufti den Zugang zur Schule verweigert hatten, wurde der Schulleiter Üzeyir Ahmet durch die Entscheidung des Bildungsdirektors von der Region Ostmakedonien und Thrakien Konstandinos Bandikos entlassen. Schließlich wurden im August 2020 die von der Regierung ernannten aber von der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien nicht anerkannten stellvertretenden Muftis durch das vom griechischen Ministerium für Bildung und religiöse Angelegenheiten ausgearbeitete Gesetz mit dem Titel „Verbesserung der privaten Bildung und andere dringende Bestimmungen“ an die Spitze der Schulvorstände der zwei Medressen in Komotini und Xanthi gebracht. Nach dem neuen Gesetz wurde auch beschlossen, dass die Arbeitsverträge der zu diesem Zeitpunkt in den Medressen beschäftigten Lehrer zum 31. August 2020 gekündigt werden.

„Es kann nicht akzeptiert werden, dass die Bezeichnung „Minderheit“ auf dem Schild der Hayriye-Medresse, die darauf hinweist, dass die Schule zur türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien gehört, entfernt und durch das Wort 'Muslim' ersetzt wurde. Dass das Schild mitten in der Nacht mit einer Politik der vollendeten Tatsachen geändert wurde, ohne die Schulverwaltung, den Schulvorstand und den Elternverein der Schule vorab darüber zu informieren, zeigt, dass die heimtückischen Praktiken, die auf die Bildungsautonomie der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien abzielen, fortgesetzt werden. Es darf nicht vergessen werden, dass die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien gemäß dem Friedensvertrag von Lausanne das Recht hat, ihre eigenen Schulen zu gründen, zu verwalten und zu kontrollieren. Auch die Medressen in Komotini und Xanthi sind Schulen mit autonomem Status, die Religionsunterricht anbieten. Wir fordern die griechische Regierung auf, ihre Eingriffe in den Status, die Funktionsweise und ins Management der Medressen, unserer Religionsschulen, zur Abschaffung der Bildungsautonomie der türkischen Gemeinschaft in Westthrakien unverzüglich zu beenden, und wollen, dass die repressiven Praktiken des Staates an unseren religiösen Schulen ein Ende finden“, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF). 

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