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Batı Trakya

Türkischer Imam in West-Thrakien wurde vorgeladen, um in der Polizeiwache auszusagen!

27.04.2020

Halit Habip Oğlu: “Wir fordern die griechischen Behörden auf, unter dem Vorwand der Bekämpfung der Coranavirus-Pandemie ihre auf die religiösen und kulturellen Werte der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien abgezielten Aktionen unverzüglich zu beenden.” 

Der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien in Griechenland angehörender Imam wurde am 25. April 2020 vorgeladen, in der örtlichen Polizeiwache auszusagen, weil ihm vorgeworfen wurde, dass in der Moschee, in der er dient, ein kollektives Gebet stattgefunden habe, obwohl dies aufgrund der Coronavirus-Pandemie verboten sei. Laut der Zeitung Millet sagte der Religionsbeauftragte Ali Mahmut Paşa, der seit vielen Jahren als Imam im Dorf Hloi (Hebilköy) in der Gemeinde Arriana (Kozlukebir) arbeitet, der Polizei, dass, das in den sozialen Medien kursierende Video, das angeblich als Beweis dienen soll, mindestens 5 oder 6 Jahre alt ist und absolut kein kollektives Gebet in der Moschee stattgefunden habe. Mahmut Paşa, der beim Leiter der Polizeiwache seine Aussage machte, gab an, dass im Rahmen der in Griechenland ergriffenen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in den letzten sechs Wochen weder tägliche Gebete noch Freitagsgebete gemeinsam mit der Gemeinde in der Dorfmoschee durchgeführt wurden.

“Auch in dieser schwierigen und heiklen Zeit, in der die ganze Welt gegen die Coronavirus-Pandemie kämpft, wird in Griechenland leider weiterhin versucht, die türkische Gemeinschaft in West-Thrakien einzuschüchtern. Dass ein von der Dorfgemeinschaft berufener Imam aufgrund einer inhaltslosen Anschuldigung in der Polizeiwache aussagen musste und psychischem Druck ausgesetzt war, ist das jüngste Beispiel dafür. Auch in den vergangenen Tagen gab es unter dem Vorwand der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie eine seltsame Aufforderung, in den Moscheen den Azan (Gebetsruf) in leiseren Tönen zu rufen, indem die Lautsprecher gedämpft werden. Ferner hatte der vom griechischen Staat ernannte, aber von der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien nicht akzeptierte stellvertretende Mufti von Rodopi die von der Gemeinde und dem Stiftungsrat gewählten und unterstützten Imame der Moschee im Harmanlık-Viertel in Komotini und der Hamidiye-Moschee in Sapes von ihren Ämtern entfernt und neue Ernennungen vorgenommen. Wir fordern die griechischen Behörden auf, unter dem Vorwand der Bekämpfung der Coranavirus-Pandemie ihre auf die religiösen und kulturellen Werte der türkischen Gemeinschaft in West-Thrakien abgezielten Aktionen unverzüglich zu beenden”, sagte Halit Habip Oğlu, Präsident der Föderation der West-Thrakien Türken in Europa (ABTTF).

*Foto: www.milletgazetesi.gr 

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